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schenlage zur Trennung gebaut werden. Der
Einbau erfolgt wie bei den Bodenverbesserun-
gen. Da meist Zemente oder Tragschichtbinder
Anwendung finden, beträgt die Bearbeitungszeit
ab Beginn des Aufstreuens etwa 1,5 bis 2 Stun-
den. Es sind Verdichtungswerte von mind. 98 %
Proctordichte zu erreichen. Die Sollhöhe darf
um nicht mehr als ±2 cm abweichen, Uneben-
heiten auf 4 m Messtrecke nicht größer als 2 cm
sein. Die Mindestdicke beträgt im verdichteten
Zustand 15 cm. Eine Nachbehandlung muss ein
3-tägiges Feuchthalten gewährleisten.
Bodenverfestigungen werden als Regelbau-
weise bei Trennung mit Vlies ohne Kerben
und Fugen ausgeführt. Diese müssen angeord-
net werden, wenn die Druckfestigkeit bei der
Eignungsprüfung mehr als 9 N/mm 2 ergibt.
Die Tiefe der eingerüttelten oder geschnittenen
Kerben entspricht 35 % der Dicke. Ohne Vlies
entsprechen diese in der Lage dem Fugenplan
der Betondecke (ZTV Beton-StB 07).
Unter Asphaltoberbau > 14 cm Dicke ist der
Abstand der Querfugen 5,00 m, bei Asphaltdi-
cken < 14 cm = 2,50 m. Längskerbenabstände
dürfen nicht größer als das 1,5-fache der Quer-
fugenabstände betragen. Tagesabschlüsse sind
als geradlinige senkrechte Pressfugen herzu-
stellen.
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4. 7.4 Der Maschinenpark für die Herstellung
einer Bodenverfestigung mit Zement
steht auf der fertigen Schicht: Boden-
stabilisierungsgerät („Fräse“), Binde-
mittelverteiler, Gummiradwalze. Auf die
Bodenverfestigung wird die Betondecke
aufgebracht.
Als Tragschichten mit hydraulischen Bin-
demitteln gelten nach ZTV Beton-StB 07
- Verfestigungen
- Hydraulisch gebundene Tragschichten (HGT)
- Betontragschichten
Gemäß TL Beton-StB 07 sind hydraulische
Bindemittel mit Wasser sowohl an der Luft als
auch unter Wasser erhärtend und nach dem
Abbinden wasserbeständig. Diese Eigen-
schaften weisen Zemente nach DIN EN 197
und DIN 1164 auf, ebenso hydraulische Bo-
den- und Tragschichtbinder nach DIN 18506.
Bodenverfestigungen erhöhen zusätzlich zu
den Wirkungen einer Bodenverbesserung die
Widerstandsfähigkeit von Böden gegen Bean-
spruchungen durch Verkehr und Klima. Sie
dürfen bei Frost oder mit gefrorenen Gesteinen
bzw. Böden nicht ausgeführt werden.
Bindemittelzugaben erhöhen langfristig Trag-
fähigkeit, Frostbeständigkeit und Wasserun-
empfindlichkeit. Böden der Frostempfind-
lichkeitsklasse F3/F2 können dadurch in F1
klassifiziert werden. Der Bindemittelbedarf ist
bei grobkörnigen Böden über die Druckfestig-
keit und bei feinkörnigen/gemischkörnigen
Böden anhand des Frostversuches zu bestim-
men. Dann kann die Bodenverfestigung als
Tragschicht im Oberbau eingesetzt werden
( 4. 7 RStO-Beispiele Zeile 1.2).
Diese Tragschichten können sowohl in direktem
Verbund zur Betondecke als auch mit Vlieszwi-
Achtung: Bei erhöhten Sulfid- oder Sul-
fatgehalten (SO 3 und SO 4 ), auch durch
Pyrit, Gips oder Anhydrit in Boden oder
Wasser, kann es zu Volumenvergrößerun-
gen bis zu 160 % in den behandelten Bo-
denschichten durch Ettringitbildung (auch
Thaumasitbildung) kommen. Hebungen
der Oberbauschichten wären kurz- oder
langfristig die Folge.
Ettringit: Voluminöses, leichtes und weiches
Mineral mit etwa 46 % Wassergehalt, gebildet
aus Sulfat und Kalziumhydroxid
(Summenformel 3CaO × Al 2 × 3CaSO 4 ×
32H 2 O)
Thaumasit: Bei Anwesenheit von Gips sowie
bei tiefen Temperaturen zerstört Thaumasit
wie Gips oder Ettringit Beton und Mörtel.
Pyrit: Ein sehr verbreitetes Mineral der Sul-
fide. An der Luft (z. B. durch Bodenbearbei-
tung) oxidiert der Sulfidschwefel zu Sulfat.
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