Civil Engineering Reference
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Einige häufige Fehler bei der gebundenen
Bauweise und ihre Folgen seien hier genannt:
- Tragschichten und Bettung sind nicht ge-
nügend wasserdurchlässig: Es kommt zu
Wasserstau, Setzungen, Frost- und Tau-
salzschäden;
- Die Fugen sind zu eng und der Fugenmör-
tel nicht ausreichend druckfest: Es kommt
zu Rissbildung, die Steine lösen sich, Fu-
genmörtel wird zermahlen, Frostschäden
und „Herauswachsen“ der Steine;
- Die Fugen sind nur in den oberen 3-4 cm
hart verfugt: Die Fugen reißen schnell und
das Fugenmaterial bröckelt heraus;
- Die Pflasterdecke ist nicht von Dehnungs-
fugen eingefasst: Es kommt zu hohen Zug-
spannungen und entsprechender Rissbil-
dung;
- Der Fugenmörtel wird falsch eingebracht,
die Fläche zu spät gereinigt: Bild 4. 6.65.
In Tabelle 4. 6.66 wird die gebundene der un-
gebundenen Bauweise gegenübergestellt.
Für die Bemessung des Oberbaus werden die
Werte der RStO 01 (Tab. 4. 6.12) zugrunde
gelegt. Dabei ist es in vielen Fällen notwendig
und zweckmäßig, die Tragschicht zu verstär-
ken bzw. die Steinhöhen zu vergrößern. Für
die Bemessung der Pflasterbettung gilt Tab.
4. 6.18.
Pflasterverbände. Natursteinpflaster wird in
wenigen traditionellen Verbänden versetzt
( 4. 6.67, 4. 6.68 und 4. 6.70) , die sich in langer
Entwicklung zur Aufnahme der Verkehrslasten
bewährt haben. Sie sind in Tab. 4. 6.69 mit den
entsprechenden Verbandsregeln zusammenge-
stellt. Die traditionellen Verbände kommen
(fast) ohne zusätzliche zugeschlagene Steine
aus, was allerdings voraussetzt, dass genügend
Steine in der Lieferung sind, die im Rahmen
der zulässigen Toleranzen von den Nennma-
ßen abweichen. Nur bei unregelmäßigen und
„schiefwinkligen“ Anschlüssen ist ein Zu-
schlagen von Steinen („Schmiegen“) erforder-
lich ( 4. 6.71).
4
4. 6.70 Beispiel für Konstruktion und Gestaltung
einer Fußgängerzone (Bad Reichenhall)
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