Travel Reference
In-Depth Information
Golfplatzes nebst Appartements und
Hotels vereitelt. Die Salinen im Hinter-
land von Es Trenc wurden zum Natur-
park erklärt. Zusätzlich hat man meh-
reren Touristenzentren eine Schön-
heitskur verordnet. Hervorzuheben
sind die Strandpromenaden in Platja de
Palma und Palma Nova sowie die Ein-
richtung von Fußgängerzonen in etli-
chen Badeorten. Sogar eine Straßen-
bahnlinie zwischen Palma und S'Arenal
ist im Gespräch. Die neue Regierung ar-
beitet daran, die negativen Auswir-
kungen des Massentourismus einzu-
dämmen. So hat Mallorcas Inselrat
2003 beschlossen, zwölf Urlaubsge-
biete, vor allem S'Arenal, Cala Rajada
und Cala d'Or, nachhaltig zu sanieren,
konnte die geplanten Maßnahmen aus
oben erwähnten Gründen bisher indes
nur unvollkommen umsetzen. In die-
sem Kontext ist auch die Einschränkung
der Öffnungszeiten von Schinken-
straße und Ballermann zu sehen, den
Hochburgen der touristischen Alkohol-
orgien. Ab 24 Uhr müssen die Laut-
sprecher im Freien schweigen.
Stelzenläufer
Einsatz für die Natur
Mondragó naturbelassen blieb, die In-
seln Dragonera und Cabrera sowie die
Serra de Llevant unter Naturschutz ge-
stellt und verfallene Wege als Wan-
derrouten ausgewiesen wurden. Da sie
im Gegensatz zu Villen- und Fincabe-
sitzern keine Racheakte befürchten
muss, bringt sie jedes Jahr etwa 100
Umweltverstöße zur Anzeige.
Zwar hatten auch die Politiker die
vom Massentourismus ausgehenden
Gefahren schon früh erkannt, waren
aber, wie der Fall Andratx zeigt, auf-
grund der Verflechtung privater und
politischer Interessen nicht fähig und
willens, die erforderlichen Gegenmaß-
nahmen einzuleiten.
Gar nicht hoch genug einzuschätzen
sind die Aktivitäten des 1973 gegrün-
deten Grup Balear d'Ornitologia i
Defensa de la Naturalesa (GOB; s. S.
48). Der Verein begnügte sich nicht mit
dem Studium der Natur und der Vo-
gelbeobachtung, sondern griff schon
früh aktiv in die Landespolitik ein. Mit
Unterstützung der Royal Society for
the Protection of Birds, dem World
Wildlife Fund und der Zoologischen
Gesellschaft in Frankfurt nahm die
7000 Mitglieder zählende Organisa-
tion ihren Kampf auf und hat seither
erhebliche Erfolge zu verzeichnen. Ihr
ist es zu verdanken, dass die Bucht von
