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Essen und Trinken
In der Küche der Touristenhochburgen,
die sich gern als Internationale Küche
bezeichnet, bringen allenfalls Paella
und Sangría etwas Abwechslung in die
importierte Schnitzel- und Frittenkul-
tur. Es gibt Besseres auf der Insel ...
ein Drei-Gang-Menü ab ca. 7 € auf den
Tisch.
Zugegebenermaßen fehlt der ein-
heimischen Küche die Raffinesse Frank-
reichs oder der Einfallsreichtum Ita-
liens, dafür wird eher deftige Landkost
und werden Meeresfrüchte in vielerlei
Variationen geboten. Und nicht zu ver-
gessen das oft einzigartige Ambiente,
sei es eines Fischlokals mit strohge-
deckter Terrasse am Meer oder eines
Weinkellers tief unter der Erde.
Wie für die meisten Südländer be-
deutet auch für die Bewohner Mallor-
cas das Essen weit mehr als die Befrie-
digung eines Grundbedürfnisses. Mag
das Frühstück noch spartanisch ausfal-
len, beim Mittagessen und mehr noch
am Abend lässt man sich Zeit und tafelt
genussvoll im Kreis von Freunden, Ver-
wandten oder Bekannten. Wer abends
ein Restaurant betritt, darf nicht er-
warten, dass ein besetzter Tisch an die-
sem Tag noch frei werde. Da die Spa-
nier sehr spät essen, oft nicht vor 21
Uhr, hat man nur Chancen, wenn man
früh kommt. Je populärer das Restau-
rant, desto wichtiger die Reservierung.
Tafeln wie Gott in Spanien
Mallorcas zunehmende Anziehungs-
kraft auf alle Bevölkerungsschichten
hat sich auch in der Gastronomie nie-
dergeschlagen. Es dürfte derzeit kaum
einen Flecken im Mittelmeerraum ge-
Sopes mallorquines
Bei sopes mallorquines handelt es sich
keineswegs um eine Suppe im her-
kömmlichen Sinn. Kohl, Lauch, Zwie-
beln, Tomaten, Hammel- und Hühner-
fleisch und dünne mit Knoblauch be-
legte Brotscheiben, die sopa genannt
werden, vereinen sich zu einem rusti-
kalen Mahl. Die Zutaten werden in ei-
nen Tontopf geschichtet, die Brot-
scheiben zuunterst, und dann im Ofen
gegart.
Einheimische Küche -
frisch und deftig
ben, an dem so viele Top-Restaurants
auf engem Raum um die Gunst ver-
wöhnter Feinschmecker buhlen. Viele
von ihnen liegen versteckt im Landes-
innern, zuweilen verbunden mit einem
nicht minder noblen Hotel. Aber auch
viele kleine Restaurants, bei denen
kein Starkoch am Herd steht, bieten
oft positive Überraschungen zu güns-
tigen Preisen - vor allem, wenn man
Nutzen aus den spanischen Gesetzen
zieht, die jedem Restaurant einen
preisgünstigen Mittagstisch (inklusive
Wein) vorschreiben. So kommt doch
Die Grundlagen mallorquinischer Kü-
che bilden Schweinefleisch, Gemüse,
Zwiebeln, Knoblauch und Olivenöl. Na-
tionalgericht ist nicht etwa die paella ,
die eigentlich aus Valencia stammt,
sondern der Eintopf. Die einfachste Va-
riante, Reminiszenz an ärmliches Bau-
erndasein, heißt sopes mallorquines
(s. links).
Am anderen Ende der Skala steht
die caldereta de Ilagosta, eine Gau-
menfreude aus Langustenfleisch und
 
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