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In-Depth Information
Verkehr
Bus: Regelmäßige Verbindung nach
Alcúdia, Port de Pollença, Cala Rajada
und Palma, 1-2 x tgl. auch nach Cala
Millor.
Ermita de Betlem J 3
Artà ist auch Ausgangspunkt für den
Besuch der nördlichen, durch Fahrstra-
ßen kaum erschlossenen Halbinsel, der
Península de Llevant . Die einzige län-
gere Straße führt in zahlreichen Kur-
ven über einen Pass mit schönem Fern-
blick durch eine noch ursprüngliche
Landschaft zum Kloster von Betlem ,
das zwar auf eine kurze Geschichte zu-
rückblickt, aber zu den schönstgelege-
nen der Insel zählt.
Die Gründung der noch heute be-
wohnten Eremitage geht auf eine
Landschenkung aus dem Jahre 1805 an
einige Mönche zurück, die auch etliche
Ruinen umfasste. Für ihren ersten Got-
tesdienst mussten sich die Eremiten
mit einem alten Stall begnügen, sodass
mit Blick auf die biblische Weihnachts-
geschichte der Name für das neue Do-
mizil schnell gefunden war.
Ganz allmählich entstand eine
kleine Kirche, zu deren Ausstattung
Mönche anderer Klöster großzügig ih-
ren Beitrag leisteten. Die Kapuziner
aus Palma stifteten die Christusfigur,
ein Kartäusermönch aus Artà trennte
sich schweren Herzens von acht Heili-
genbildern, später trugen reiche Fami-
lien aus der Umgebung zur Ausgestal-
tung bei. Im Laufe der Zeit entwickelte
sich aus den bescheidenen Anfängen
ein veritabler Komplex, zu dem sich im-
mer mehr Wallfahrer hingezogen fühl-
ten. Im Zeichen rückläufiger Religiosi-
tät, die auch in Mallorca erkennbar ist,
liegt heute wieder ein Hauch von Ein-
samkeit über der abgelegenen, noch
immer bewohnten Einsiedelei.
Nicht entgehen lassen sollte sich der
Besucher den überwältigenden Blick
vom Mirador über die Bucht von Alcú-
dia, von der Ortschaft Colònia de Sant
Pere bis hinüber zur markanten Sil-
houette des Cap de Formentor. Von
der Ermita de Betlem führt auch ein
Wanderweg über einen Pass zur Ort-
Termine
Setmana Santa: Osterwoche. Umzug
am Gründonnerstag, Kreuzabnahme
auf dem Kalvarienberg am Karfreitag.
Festa de Sant Salvador: 6./7. Aug. Pa-
tronatsfest mit Prozession.
Ausflüge von Artà
Talaiot de ses Païses J 4
Im Sommer Mo-Sa 9.30-13, 14.30-
19.30, im Winter Mo-Fr 10-13, 14-17
Uhr (dennoch häufig geschl.), 2 €
Am südlichen Ortsausgang in Richtung
Capdepera führt eine schmale Straße
über die Trasse der aufgegebenen
Eisenbahnlinie durch Gärten zu einem
kleinen Wäldchen, in dem sich der
Talaiot de ses Païses verbirgt. Neben
Capocorb Vell (s. S. 236f.) handelt es
sich um die bedeutendsten Relikte der
fremdartigen und in vielen Dingen
noch rätselhaften Talaiot-Kultur. Die
früheste Phase reicht bis ins 13. Jh.
v. Chr. zurück, als erste Wohnhäuser
entstanden. Um 1000 v. Chr., der Epo-
che des Talaiotikums II, wurde die Sied-
lung mit der beeindruckenden zyklo-
pischen Ringmauer umfriedet, durch
die ein Tor aus drei Monolithen Zu-
gang gewährte. Nach weiteren 500
Jahren gelangte phönizischer Einfluss
nach Ses Païses, der sich in sorgsam ge-
fügten Blöcken, aber auch in der hier
gefundenen Keramik, den Waffen und
Haushaltsgegenständen zu erkennen
gibt. Etliche Gebäude weisen noch ei-
nen zentralen Pfeiler auf, der früher
die Decke stützte und als typisches
Merkmal dieser prähistorischen Archi-
tektur gilt.
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