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zum Embassament de Gorg Blau
( E 2), einem künstlichen Stausee, der
Palma mit Trinkwasser versorgt. Im Os-
ten überragt ihn der Puig de Massa-
nella (1349 m, E 2), zweithöchster
Berg der Insel und eines der beliebtes-
ten Wanderziele. Seine Besteigung soll-
ten aber ausschließlich geübte Klette-
rer und diese auch nur bei völliger Tro-
ckenheit in Angriff nehmen.
Durch einen weiteren Tunnel ver-
lässt die Straße das Tal und verläuft
nun wieder entlang der dem Meer zu-
gewandten Seite der Serra del Norte.
Kurz darauf überspannt ein Aquädukt
im römischen Stil die Ma-10.
kommen, zumal den Reisenden ein mit
Schranken versehener gebührenpflich-
tiger Parkplatz erwartet, der jeder
Großstadt alle Ehre machen würde.
Deshalb auch hier wieder der Rat für
den Mietwagenfahrer: früh am Mor-
gen oder spät am Nachmittag anreisen,
wenn die Bucht im warmen Licht der
Sonne ihren ganzen Charme entfaltet.
Am nördlichen Ende der felsigen,
mit Pinien bestandenen Bucht, in der
sich einige auf Massenverköstigung
eingerichtete Restaurants an den Berg-
hang drücken, mündet der Torrent de
Pareis (s. S. 164), der großartigste Can-
yon der Insel, durch eine schmale Fels-
spalte ins Meer. Auf einem Fußpfad
lässt sich dieses Wunder der Natur er-
kunden. Wendet man sich an der Ga-
belung nach links, kann man durch ei-
nen Tunnel auf der Meerseite bis zur
Einmündung vordringen, dem Morro
de sa Vaca (Kuhmaul). Wendet man
sich hingegen nach rechts, gelangt
man durch einen anderen tropfnassen
Fußgängertunnel hinter die Felsbar-
riere, wo sich unvermutet ein von senk-
rechten Wänden umschlossener Tal-
kessel öffnet. Der Blick durch die
Felsbresche aufs Meer ist einfach um-
werfend!
Ohne größere Probleme kann man
in der Trockenzeit ein gutes Stück tal-
aufwärts wandern, bis sich die Wände
wieder schließen und in eine enge
Schlucht übergehen. In dieser Richtung
sollten sie nur sehr erfahrene Wande-
rer mit Klettererfahrung durchqueren,
obwohl Farbmarkierungen den Weg
weisen. Nach Regenfällen verwandelt
sich der Canyon in Minutenschnelle in
ein reißendes Wildwasser und kann zur
tödlichen Falle werden!
Wer mehr Ruhe und ein gepflegtes
Restaurant sucht (Es Vergeret), sollte bei
der Rückfahrt 2 km nach Verlassen von
Sa Calobra nach rechts abbiegen und 5
km zur Cala Tuent (
Sa Calobra und Tor-
rent de Pareis
!
E 2
Unmittelbar vor dem Aquädukt zweigt
nach links die abenteuerlichste Straße
der Insel ab - die Straße nach Sa Calo-
bra -, die zum festen Programm jeder
Rundfahrt zählt. In engen Schleifen
windet sich der Fahrweg, teils auf Ram-
pen geführt, durch ein schmales, ver-
karstetes Tal 800 m hinab zur Bucht von
Calobra. An einer Stelle, Nus de la sa
Cobretta (Krawattenknoten) genannt,
beschreibt er sogar einen Bogen von
über 300 Grad und unterquert sich
selbst, an einer anderen ist die Durch-
fahrt zwischen zwei Felswänden auf
knapp 2,5 m eingeengt, gerade Platz
genug für einen Reisebus. Wer gegen
Mittag ankommt, wird bedauern, dass
dieses Nadelöhr nicht noch etwas
schmaler ausgefallen ist, verstopfen
doch Dutzende von Touristenbussen
die Straße, die im unteren Abschnitt
als Einbahnstraße angelegt werden
musste, um dem Verkehrsinfarkt zu
entgehen. So mag trotz der großartig
romantischen Bucht Sa Calobra zu die-
ser Tageszeit keine rechte Freude auf-
D 2) fahren.
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