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Vila Baixt
Das Gelände entlang der Bucht und
westlich des Straßenzugs Avinguda
Antoni Maura/Passeig des Born, zu Fü-
ßen der alten Medina, wurde erst un-
ter den Spaniern besiedelt. Im 15. Jh.
leitete man den Fluss Sa Riera in sein
heutiges, weiter westlich gelegenes
Bett um - man wollte Neuland für Han-
delshäuser und Warenlager schaffen.
Palma erlebte damals eine erste Blüte-
zeit als wichtiger Umschlagplatz im
westlichen Mittelmeer. Der Hafen
selbst lag zunächst in Portopí, ca. 2 km
westlich der Altstadt, verlagerte sich
jedoch mit Errichtung der großen Mole
im 15. Jh. allmählich Richtung Altstadt.
Noch pulsiert in den Gassen westlich
der Plaça de la Reina das laute, far-
benfrohe, südländische Leben; ange-
sichts steigender Grundstückspreise ist
allerdings fraglich, ob dieses urbane
Idyll noch lange Bestand haben wird.
Sanierungsarbeiten und Umwandlun-
gen in moderne Appartements wer-
den bereits intensiv vorangetrieben.
worfen wurden. Die Südseite der Plaça
schließt die Església Sant Nicolau aus
dem 15. Jh. ab.
Unangefochten als das architektoni-
sche Prunkstück aber präsentiert sich
die Jugendstilfassade des ehemaligen
Gran Hotel an der Plaça Weyler . Es
wurde zwischen 1901 und 1903 vom
katalanischen Modernisme-Architek-
ten Lluís Domènech i Montaner als Lu-
xusherberge errichtet. Heute residiert
hier mit dem CaixaForum eine Stiftung
des spanischen Sparkassenverbandes,
die sich um kulturelle und soziale Be-
lange kümmert (Plaça Weyler 3, www.
fundacio.lacaixa.es, Di-Sa 10-21, So,
Fei 10-14 Uhr, Eintritt frei). Als Dauer-
ausstellung präsentiert das CaixaFo-
rum die Jugendstilarbeiten des Malers
Anglada Camarasa (1872-1959). Sehr
beliebt ist das modern gestylte El Café,
durch dessen große Fenster man
dem Treiben auf dem Platz zuschauen
kann.
Unterhalb der Plaça Major fügt sich
die Fassade des Teatre Principal in die
Front der Häuser ein. Zwar ist der
Ruhm vergangener Jahre verblichen,
aber das 1860 errichtete Bauwerk
spielt als Veranstaltungsort nach wie
vor eine zentrale Rolle in der Kultur-
szene der Stadt.
Carrer Apuntadores
Von der Plaça de la Reina zweigt der
schmale, parallel zur Küste verlau-
fende Carrer Apuntadores ab. Mit
zahlreichen kleinen (überteuerten)
Restaurants, Tapas-Bars, einem preis-
werten Hotel, aber auch zwei Nobel-
herbergen und der dekadenten Edel-
bar Abaco ist der erste Abschnitt
bereits vollständig in die mallorquini-
sche Tourismusindustrie integriert. Erst
hinter der Abzweigung zur Plaça Dras-
sanes (s. S. 106) erwartet einen noch
das ungeschminkte Bild eines eher
ärmlichen Hafenviertels mit zahlrei-
chen renovierungsbedürftigen Häu-
sern. Nicht anders in dem angrenzen-
den Carrer del VI, der nach rechts ab-
zweigt. Dort, wo er in einen kleinen
Platz mündet, tut sich eine ganz an-
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Rambla
Der Boulevard knickt jetzt nach links
ab und trägt nunmehr den stolzen Na-
men Rambla dels Ducs de Palma de
Mallorca, kurz Rambla genannt. Ei-
gentlich ist er eine wahre Flaniermeile.
Doch trotz des breiten, mit Platanen
bestandenen und durch etliche Blu-
menläden aufgelockerten Mittelstrei-
fens wird dieser Abschnitt von Fuß-
gängern bisher nicht so recht ange-
nommen. Möglicherweise fehlt es
schlichtweg an ausreichend schicken
Geschäften und den entsprechenden
Konsumangeboten.
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