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Die großen Boulevards
Dort, wo früher der Fluss Sa Riera als
gewundener Wasserlauf die Altstadt
begrenzte, ziehen sich heute die
Prachtstraßen Passeig des Born - die
Verlängerung der an der Küstenstraße
beginnenden Avinguda Antoni Mau-
ra -, der Carrer de la Unió und die Ram-
bla dels Ducs de Palma de Mallorca
durch das Zentrum. Je weiter man sich
dem Meer nähert, desto belebter sind
die Boulevards.
Erster Knotenpunkt ist die
Plaça de
la Reina
, bewacht von der Glorietta
de la Reina mit Wasser speienden Lö-
wenköpfen. Es ist der Beginn des Pas-
seig des Born. Auf dem breiten, mit
Platanen bepflanzten Mittelstreifen
wurden früher Turniere abgehalten,
denen die Straße auch ihren Namen
verdankt (
born
bedeutet auf Katala-
nisch Lanzenspitze). Heute stehen hier
viele Bänke zum Ausruhen der müden
Füße.
gen. Dass sein Vermögen teilweise aus
Piratenüberfällen seiner Verwandt-
schaft stammte, störte niemanden.
Heute ist das Haus im Besitz der Stadt
und wird für Kunstausstellungen ge-
nutzt. Auch ein Touristenbüro, eine
Kunstbuchhandlung und ein Café be-
finden sich hier.
Plaça del Rei Joan Carles I
Die Flanierstraße Passeig des Born
mündet in die weitläufige Plaça del Rei
Joan Carles I, einen lebhaften Ver-
kehrsknotenpunkt der Inselmetropole,
den der 1913 errichtete
Schildkröten-
brunnen
beherrscht. Seinen Obelisk
ziert eine Fledermaus, das Glückssym-
bol der Reconquista. Den neuen Zeit-
geist, dem viele kleinere Restaurants
und Bars zum Opfer gefallen sind, ver-
körpert die viel besuchte amerikani-
sche Hamburgerkette, die sich hier ei-
nen bevorzugten Standort sichern
konnte. Glücklicherweise vermochte
sich jedoch die alteingesessene, zur In-
stitution gewordene
Bar Bosch
bis
heute dem Zugriff internationaler
Fastfood-Konzerne zu entziehen, auch
wenn die Qualität des Gebotenen
nachgelassen hat. Nach links zweigt
die breite Geschäftsstraße
Avinguda
Jaume III
von der Plaça del Rei Joan
Carles I ab, die zum Torrent de sa Riera
führt, der ehemaligen Stadtgrenze Pal-
mas.
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Casal Solleric
Di-Sa 10-14, 17-21, So 10-13.30 Uhr,
Eintritt frei
Das ausgesprochen elegante Herren-
haus in einer Mischung aus traditionell
mallorquinischem Baustil und europäi-
schem Barock zählt mit seinen abge-
senkten Bögen und dem kaiserlichen
Treppenaufgang zum oberen Hof zu
den schönsten der Stadt. Der Komplex
reicht bis zur Parallelstraße Carrer de
Sant Gaietà, wo sich ebenfalls ein
Zugang befindet. Da diese Straße hö-
her liegt, ist der untere Innenhof ge-
neigt. Errichtet wurde der Bau 1763
von Marc Antoni Vallès d'Almadrà i de
Berga. Dank eines großen Erbes
konnte er zwei Häuser zusammenle-
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Plaça del Mercat
und
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Plaça Weyler
Als Carrer de la Unió knickt der Haupt-
boulevard nach rechts ab und berührt
die aneinandergrenzenden Plätze del
Mercat und Weyler. Die
Plaça del Mer-
cat
wird von der ausladenden Front
des Justizpalastes
Can Berga
be-
herrscht. Etwas zurückversetzt prun-
ken die Zwillings-Jugendstilfassaden
der
Edificis Cassayas
, die zu Beginn des
20. Jh. von zwei Gaudí-Schülern ent-
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›Fließende‹ Fassaden, von Schülern des
Modernisme-Architekten Gaudí
entworfen - Edificis Cassayas