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praktischen Gebrauch irgendwann einmal (mindestens kurzzeitig) überschritten
wird.
Durch Vereinbarung eines bestimmten Sicherheitsbeiwertes
γ
kommen wir damit zu
z ȕ A
Ȗ
zul N
=
=
zul ı A
.
Wir sehen, dass es wegen der vorhandenen Linearität zwischen Normalkraft und
Spannung in diesem Fall möglich ist, mit zulässigen Spannungen zu arbeiten anstatt
mit zulässigen Schnittgrößen. Das vereinfacht, wie wir noch sehen werden, die
Organisation von statischen Berechnungen außerordentlich. Wir haben damit bereits
eine von drei Formen kennengelernt, in die wir die Beziehung
σ
= N/A bringen
können: 19)
= N
= vorh N
vorh A
1.
σ
A
genauer vorh
σ
(Spannungsnachweis)
2. N = A ·
σ
genauer zul N = vorh A · zul
σ
(Beanspruchbarkeit)
N
vorh
N
3. A =
genauer erf A =
(Bemessung)
σ
zul
σ
Die oben beschriebene Vorgehensweise ist eine Berechnung nach dem sogenannten
„globalen Sicherheitskonzept“. Hierbei wird die gesamte Unsicherheit der Berech-
nung, die aus dem Belastungsanteil und dem Materialanteil besteht, durch einen
globalen Sicherheitsfaktor
in die Berechnung eingeführt. Die Größe dieses globa-
len Sicherheitsfaktors beträgt für übliche Verhältnisse 1,75 oder 2,10. Wir wollen
dieses globale Sicherheitskonzept hier nicht weiter vertiefen, weil es inzwischen
veraltet ist. Heute wird fast nur noch nach dem sogenannten „Teilsicherheitskon-
zept“ gearbeitet.
Bei diesem Teilsicherheitskonzept arbeitet man mit mehreren Sicherheitsfaktoren,
den „Teilsicherheitsfaktoren“. Für Belastungsanteile und für Materialien gibt es
unterschiedliche Teilsicherheitsfaktoren. Die Teilsicherheitsfaktoren haben Werte,
die größer als 1,0 sind. Durch Multiplikation der Belastungen werden diese (rechne-
risch) erhöht und durch Division der Materialwerte durch die Teilsicherheitswerte
werden die Materialwerte (rechnerisch) verringert. Die anfänglichen Werte werden
als „charakteristische“ Werte bezeichnet und mit einem Index „c“ gekennzeichnet.
Die mit den Teilsicherheitswerten umgerechneten Werte „werden als Bemessungs-
werte“ (englisch: design) bezeichnet und mit dem Index „d“ bezeichnet. Das gesam-
te Vorgehen demonstrieren wir an folgendem Beispiel:
γ
19) Eine solche Umformung ist bei beliebiger Beanspruchung nicht möglich.
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