Travel Reference
In-Depth Information
Rotwein von der Ahr
Die antike Geschichte des Weinbaus nördlich der
Alpen beginnt mit der griechischen Kolonisation
Südfrankreichs. Von Marseille aus, einer griechi-
schen Stadtgründung aus dem 6. Jahrhundert
v. Chr., gelangte der Wein die Rhône aufwärts
nach Burgund. Mit den Römern kam dann die
Kultur des Weinbaus an die Mosel und von dort
aus an den Rhein und auch an die Ahr.
Mit dem Ende des Römischen Reiches setzte
der Niedergang der Rebkulturen ein, doch wurde
die Weinbautradition von den Franken wieder auf-
gegriffen. Mit der Christianisierung breitete sich
das Klosterwesen als großer Förderer des Wein-
baus aus. Im Ahrtal war dies vor allem das Kloster
Prüm. Als die Normannen dieses Kloster Ende des
9. Jahrhunderts zweimal gebrandschatzt hatten,
beschloss sein Abt 893, ein Güterverzeichnis aller
seiner Besitzungen anfertigen zu lassen. Dieses so
genannte „Prümer Urbar“ ist eine bedeutende
Quelle für die Geschichte des Weinbaus an der
Ahr.
Über Jahrhunderte spielte der Weinbau eine
wichtige wirtschaftliche Rolle an der Ahr. Doch
Marktferne und der Reblausbefall brachten im
19. Jahrhundert einen Einbruch, von dem sich die
Ahrwinzer nur langsam erholten. Ein wichtiger
Schritt auf diesem Weg war die Gründung von
Winzergenossenschaften.
Lange richtete man sich an der Nachfrage nach
süffigen Massenweinen aus, doch vor einigen Jah-
ren setzte ein wahrer Qualitätssprung ein. Einzel-
ne Winzer wie auch Winzergenossenschaften an
der Ahr konnten in den letzten Jahren höchste
Auszeichnungen für ihre Weine erringen.
Die Ahr ist das einzige größere deutsche Rot-
weingebiet. Traditionell wird hier der Spätburg-
under kultiviert, daneben auch der Portugieser.
Eine wahre Ahrspezialität ist der Frühburgunder,
vor allem aus dem östlichen Teil des Ahrweinge-
bietes. Doch wachsen auch an einigen Steillagen
mit Schieferverwitterungsböden qualitätsvolle
Rieslingreben.
Search WWH ::




Custom Search