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Kornelimünster
Die Geschichte von Kornelimünster, am Nord-
westrand der Eifel im Aachener Raum gelegen,
reicht bis in die Römerzeit zurück. Hier wurde ei-
ne römische Kultstätte mit Tempel, Nebenge-
bäuden und zweiflügeligem Portalbau aus dem
2. Jahrhundert n. Chr. frei gelegt. An dieser Stelle
kreuzte sich im frühen Mittelalter die bedeutende
Fernstraße von Köln über Jülich nach Bauvais
(Nordfrankreich) mit der von Aachen nach Trier.
Abtei
Diesen zentralen Standort wählte Kaiser Ludwig
der Fromme im Jahr 814 aus, um mit dem Bau der
Abtei Kornelimünster ein Vorbild für die Erneue-
rung des gesamten Klosterwesens im Franken-
reich zu schaffen. Ihre Reliquienschätze aus der
Gründerzeit führten seit der Mitte des 14. Jahr-
hunderts so große Pilgerscharen nach Korneli-
münster, dass die Abteikirche im 15. und 16. Jahr-
hundert mehrmals durch Anbauten vergrößert
werden musste. Seither wird bis heute die Tradi-
tion der Wallfahrten „Kornelioktav“ und „Heilig-
tumsfahrt“ gepflegt. Der allgemeine Wohlstand
des 18. Jahrhunderts ermöglichte der Abtei den
Neubau des Klosters und die Barockausstattung
der Kirche. Nach der Säkularisation im Jahre 1802
wurde die Abteikirche Pfarrkirche, die Klosterge-
bäude nutzte man nacheinander als Fabrik, Leh-
rerseminar und Heimatmuseum, heute beherber-
gen sie Bundesarchiv und Kunstsammlung.
Der heutige fünfschiffige Kirchenbau der Klos-
teranlage spiegelt seine Funktion als Wallfahrtskir-
che wider. Nach der Zerstörung des ersten Kir-
chenbaus durch die Wikinger Ende des 9. Jahr-
hunderts entstand zunächst ein ottonisch-romani-
scher Bau, dessen gotischer Neubau sich am Mit-
telschiffgrundriss des ottonischen Baus ausrichte-
te. Ihm wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts die
Korneliuskapelle als achteckige Barockkapelle vor-
gesetzt und mit der Apsis verbunden. An der Süd-
 
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