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dert, renoviert und mit umgebauten Stallungen
und Scheune den Bewohnern als Dorfgemein-
schaftshaus zur Verfügung.
Wallfahrts-
kirche
Fraukirch
Unweit südöstlich von Thür steht die bekannte
Wallfahrtskirche Fraukirch inmitten der weitläufi-
gen Landwirtschaftsflächen der Pellenz, umgeben
von einer eindrucksvollen Hofanlage aus Stallun-
gen, Scheunen und dem Herrenhaus. Die Frau-
kirch ist eng mit der Genoveva-Sage verbunden.
Sie beherbergt die Grabstätten des Pfalzgrafen
Siegfried und seiner Gattin Genoveva.
Die der Muttergottes geweihte Kirche wurde
auf den Fundamenten einer fränkischen Saalkirche
aus dem 8. Jahrhundert errichtet. Bereits zu Be-
ginn des 13. Jahrhunderts wurde der ursprüngli-
che Bau durch einen Neubau ersetzt, von dem
heute noch das Mittelschiff und der Chor erhalten
Die Genoveva-Sage
Der sagenhaften Überlieferung zufolge wurde Genove-
va von Brabant um 730 n. Chr. als Tochter eines Her-
zogs von Brabant geboren. Später wurde sie die Ge-
mahlin des Pfalzgrafen Siegfried zu Mayen. Als Siegfried,
dem Aufruf des Königs folgend, in den Krieg zog, wur-
de Genoveva durch Siegfrieds Statthalter Golo, dessen
Werben von der treuen Genoveva verschmäht wurde,
unter Vorwand des Ehebruchs beschuldigt und zum To-
de verurteilt, vom Henker jedoch heimlich frei gelassen.
Daraufhin lebte Genoveva mit ihrem neugeborenen
Sohn sechs Jahre in einer Höhle. Die Gottesmutter Ma-
ria schickte ihr angesichts ihrer elenden Situation eine
Hirschkuh zu Hilfe, die ihr Kind nährte, bis ihr Ehemann
sie wiederfand und ihre Unschuld einsah. Zum Dank
für Genovevas Errettung soll Siegfried die Wallfahrts-
kirche zu Fraukirch, wo sie sich versteckt hatte, errich-
tet haben. Golo wurde auf einer nahen Anhöhe gevier-
teilt.
Weite Verbreitung und Bekanntheit fand die Geno-
veva-Sage durch den Dramatiker Friedrich Hebbel, der
das Thema in seiner 1843 entstandenen fünfaktigen
Tragödie „Genoveva“ umsetzte.
 
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