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Das Urbar von Prüm -
einzigartiges Dokument
aus dem Mittelalter
Nachdem durch die Normannenüberfälle alle
schriftlichen Unterlagen der Abtei Prüm verbrannt
waren, beschloss Abt Region im Jahre 893 ein Ur-
bar anzufertigen, ein Güterverzeichnis aller Lände-
reien und sonstigen Besitztümer der Abtei, die über
die gesamte Eifel und darüber hinaus verstreut wa-
ren. Dieses Urbar zählt zu den wichtigsten hoch-
mittelalterlichen Dokumenten Deutschlands. Über
300 Orte sind in diesem Urbar verzeichnet, dessen
Original nicht überliefert ist. 1222 fertigte der Abt
Caesarius von Milendonk eine Abschrift an, die er
mit eigenhändigen Ergänzungen und Kommenta-
ren versah. Der Umfang dieser Abschrift beträgt
57 Seiten, untergliedert in 118 Kapitel. Sie liegt im
Landeshauptarchiv Koblenz.
Zur Erstellung des Urbars wurden von Prüm und
den Töchterklöstern Mönche ausgeschickt, um vor
Ort festzuhalten, wie viele der zur Grundherrschaft
gehörenden Mansen (Höfe) dienst- und abgaben-
pflichtig waren. Heute können Historiker genaue
Rückschlüsse auf die sozialen, wirtschaftlichen und
landesgeschichtlichen Verhältnisse im Rheinland
des ausgehenden 9. Jahrhunderts ziehen. Aus den
Aufzeichnungen des Abtes wird auch die wirt-
schaftliche Stärke der Prümer Abtei ersichtlich, die
Güter an der Maas bei Sedan, am Niederrhein bei
Utrecht, an der Ijssel in den Niederlanden, bei Lim-
burg an der Lahn, im Taunus, bei Heidelberg und
im Elsass besaß.
war 1730 teilweise fertig, wurde jedoch erst mit
dem Umbau der Abtei 1908-12 endgültig vollen-
det. Nachdem an Heiligabend 1945 die Decke im
Langhaus infolge von Kriegsschäden eingestürzt
war, wurde die Abteikirche unmittelbar nach dem
Krieg wieder hergestellt.
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