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mals noch die späteren Herrschaften Reifferscheid
und Wildenburg. Die Brüder Gerhard und Philipp
hingegen teilten um 1195 das Land. Gerhard be-
hielt Reifferscheid mit der Repräsentation beim
Reich sowie dem Hochgericht über Reifferscheid
und Wildenburg, Philipp bekam die Wildenburg.
Im Laufe der Geschichte erbten die Reifferschei-
der, die sich zwischenzeitlich auch als Raubritter
betätigten und den Zorn der umliegenden Städte
heraufbeschworen, noch die Herrschaften Dyck
und Alfter sowie die Grafschaft Salm in den Ar-
dennen, sodass sie sich dann Grafen von Salm-
Reifferscheid nannten. Aber nicht nur dieser ge-
schichtliche Hintergrund ist so typisch für die Eifel,
sondern vor allem sind es auch die baulichen Hin-
terlassenschaften dieser Dynastie. Reifferscheid
zählt zu den reizvollsten Burgstädtchen, die die Ei-
fel zu bieten hat, und die Wildenburg ist mit Um-
bauten aus dem 18. Jahrhundert noch weitgehend
erhalten.
Die Geschichte der Burg Reifferscheid reicht ins
ausgehende 11. Jahrhundert zurück. 1106 wurde
sie zwar nach einem Streit zwischen Herzog Hein-
rich I. und Kaiser Heinrich IV. niedergebrannt, nur
kurze Zeit später aber wieder aufgebaut. Französi-
sche Truppen Ludwigs XIV. zerstörten große Teile
der Burg, des Dorfes und der Stadtmauer. Nach
dem Wiederaufbau als Schloss im barocken Stil
verfiel der Herrschaftssitz nach der Enteignung
durch die Franzosen 1805 endgültig. Die Burgrui-
ne ging später wieder in den Besitz des Adelsge-
schlechts der Reifferscheider über, die sie 1964
der Gemeinde Hellenthal überschrieben, die seit-
her um die Bewahrung der Bausubstanz bemüht
ist. Die Ruine ist frei zugänglich, Führungen ver-
mittelt die Touristeninformation Hellenthal (s.u.).
Jeden dritten Sonntag im September findet ein
Burgfest mit historischem Jahrmarkt statt. Das
Burggelände dient im Sommer auch als Freilicht-
theater.
Burg
Reiffer-
scheid
 
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