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halten, die nur gegen Zahlung enormer Lösegel-
der wieder frei kamen.
Östlich der Burganlage, aber noch im äußeren
Burgbering, wurde fast gleichzeitig mit der Burg
die Pfarrkirche St. Johann Baptist errichtet. 1313
bekam Nideggen Stadtrechte und die vorgelager-
te Ortschaft mit zentralem Marktplatz erhielt ei-
nen Mauerring mit zwei imposanten Tortürmen,
die den Zugang in die Stadt frei geben. Wenig
später wurde die Burg erweitert und mit einem
großartigen Rittersaal versehen. Doch der Macht-
zuwachs der Jülicher, die inzwischen durch Heirat
mit Jülich-Berg und Kleve-Mark vereint waren, rief
den Kaiser auf den Plan. Spanische Truppen
Karls V. drangen in die Eifel ein - auch Nideggen
wurde im Zuge dieser „Jülicher Fehde“ erobert.
Im 17. Jahrhundert richteten der Jülicher Erbfol-
gekrieg, der Dreißigjährige Krieg und der Spani-
sche Erbfolgekrieg weitere Schäden an. Die Burg
verfiel, die Stadt verödete. Erst ab 1900 wurde die
Burg wieder hergerichtet und nach heftigem Be-
schuss am Ende des Zweiten Weltkriegs in den
Zustand vom Beginn des vorigen Jahrhunderts zu-
rückversetzt.
Nideggen zählt zu den eindrucksvollsten Burg-
anlagen der Eifel. Den Kern bildet der Bergfried
mit seiner kreuzgewölbten Burgkapelle im Erdge-
schoss. Der Oberbau des Turms wurde um 1350
erneuert, die Wohnanlage gleichzeitig um den Pa-
las mit dem Rittersaal an der Südseite erweitert -
von diesem sind nur noch Reste der mit zwei Eck-
türmen versehenen Außenwand erhalten, deren
Fensteröffnungen den Blick auf das Rurtal frei ge-
ben. Seit 1979 bietet das Burgmuseum einen Ein-
blick in das Leben im Mittelalter, außerdem viele
Sonderveranstaltungen und -ausstellungen.
Burgmuseum: Tel. 02472 63 40, www.kreis-dueren.de/
burgenmuseum, geöffnet Di-So 10-17 Uhr, Eintritt 3 , er-
mäßigt 1,50 . Einzel-, Gruppen- sowie themenspezifische
Führungen nach Voranmeldung, Kosten 25,50 .
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