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Kantons und in nachnapoleonischer Zeit preußi-
sche Kreisstadt.
Die wirtschaftliche Grundlage Monschaus bilde-
te seit dem 16. Jahrhundert die Tuchindustrie. Im
Zuge der religiösen Auseinandersetzungen in
Deutschland vertrieben die katholischen Aache-
ner ihre Protestanten, die nun ihrerseits vom Her-
zogtum Jülich aufgenommen wurden. In Mon-
schau fanden die Protestanten ein freies, nicht
mehr von Zünften eingeschränktes Betätigungs-
feld, dazu auch Wasser und Wolle der Schafher-
den aus dem nahe gelegenen Hohen Venn, was
sich zusammen vorzüglich zum Weben und Fär-
ben von Stoffen eignete. Hier fand der Übergang
von der häuslichen Weberei zur Feintuchherstel-
lung statt, die ab der zweiten Hälfte des 18. Jahr-
hunderts industrielle Züge annahm.
Von Wohlstand und Stolz zeugen Tuchmacher-
paläste und prächtige, schiefergedeckte Fachwerk-
bürgerhäuser, die ein geschlossenes historisches
Stadtbild ergeben. Dieses hat sich nach dem Nie-
dergang der Tuchmacherei in der napoleonischen
Zeit weitgehend erhalten und die Stadt zu einem
Touristenmagneten gemacht - nicht umsonst wird
Monschau als „Perle der Eifel“ bezeichnet. Doch
nicht nur das geschlossene Ortsbild ist von einma-
liger Schönheit, es gibt auch unendlich viele De-
tails zu betrachten, etwa den Zierrat an Haus-
türen, Türstürzen, Giebeln und Fassaden. Übri-
gens wurde der Name Montjoie erst im Jahre 1918
durch kaiserlichen Erlass in Monschau geändert.
Burg
Die Burg als Ausgangspunkt der Stadtentwicklung
ist ein über Jahrhunderte in Bruchsteinbauweise
entstandener, mit Ringmauern versehener Kom-
plex aus Oberburg, oberer Vorburg sowie der
stadtseitigen Vorburg. Eine Wiederherstellung
nach der Zerstörung durch französische Truppen
1689 erfolgte nur eingeschränkt: um der Garnison
als Quartier zu dienen und um die Wehranlage
der unteren Burg zu erweitern. Während der na-
 
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