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ein Musterbeispiel dafür, wie diese kleinen Herr-
schaften zum Spielball der Interessen der sie um-
gebenden Großterritorien wurden.
Erstmals wird Kronenburg im Jahre 1277 in einer
Urkunde der Abtei Stablo-Malmédie als Besitz der
Herrschaft Dollendorf erwähnt. Durch geschick-
tes Lavieren zwischen Köln, Trier, Jülich und Lu-
xemburg konnten sich die Dollendorfer über
150 Jahre selbstständig halten. Auf Dauer mussten
sie sich jedoch für eine Seite entscheiden und so
schlossen sie sich an Luxemburg an. Später über-
nahm eine Dollendorfer Seitenlinie die Herrschaft
- diese starb aber 1414 aus. Seither ließen die Lu-
xemburger Kronenburg durch Amtmänner verwal-
ten, mit der Folge, dass der Ort in Bedeutungslo-
sigkeit versank.
Mit der Aufteilung des Reiches durch Kaiser
Karl V., gleichzeitig Herzog von Luxemburg, an
seine beiden Söhne Philipp und Maximilian kam
Kronenburg an Spanien. Nun brachen die kriege-
rischen Ereignisse des 17. und 18. Jahrhunderts
über den Ort herein. Allein wegen der sich hier
entwickelnden Eisenindustrie mit den Eisenhütten
in Kronenburgerhütte und Hammerhütte, die bis
ins 19. Jahrhundert Erze aus den Gruben von
Stadtkyll und Dahlem verarbeiteten, blieb der Ort
noch für die Besitzer von Interesse. In preußischer
Zeit geriet Kronenburg weiter ins wirtschaftliche
Abseits, sodass seither dem alten Ortskern keine
Bauten mehr hinzugefügt wurden. Da die beiden
Weltkriege Kronenburg weitgehend verschonten,
konnte der Ort sein mittelalterliches Aussehen er-
halten.
Von der alten Kronenburg im Zentrum des Or-
tes sind nur Ruinen erhalten, dafür ist der Burg-
bering aus dem 13./14. Jahrhundert großteils er-
halten. Die Rückfronten der alten Fachwerkhäuser
des Ortes sind in diesen Bering einbezogen. Be-
sonders erwähnenswert ist Haus Pallandt (Nr. 22)
mit einem Wappen an der Fassade. Auch die
Pfarrkirche St. Johannes, deren Turm in verteidi-
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