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Ulmen
Im Nordosten der Vulkaneifel liegt Ulmen am
gleichnamigen Maar, unmittelbar südlich der Au-
tobahn, überragt von der Kirche und der Burg.
Mit dem Bau dieser Burg wurde um das Jahr 1000
begonnen, 1292 entstand die Niederburg. Ihr be-
rühmtester Ritter war Heinrich von Ulmen, der im
vierten Kreuzzug (1200-04) mit den Staufern
nach Palästina zog und aus der Hagia Sophia in
Byzanz wertvolle Schätze mitbrachte, so die be-
rühmte Staurothek (eine Lade zur Aufbewahrung
einer Reliquie), die heute noch im Dom zu Lim-
burg zu besichtigen ist.
Im 14. Jahrhundert trieben die Ulmener Herren
gemeinsam mit den Daunern als Raubritter ihr Un-
wesen, bis sie vom Trierer Kurfürst Balduin unter-
worfen wurden. Zwar war die Ulmener Burg we-
gen ihrer enormen Ausmaße nie eingenommen
worden, doch nunmehr verfiel sie zusehends. En-
de des 17. Jahrhunderts marschierten die Truppen
Ludwigs XIV. auch in Ulmen ein und brannten den
gesamten Ort, die Stadtmauer und die Festung
nieder. Die Bürger von Ulmen bauten nach dem
Abzug der Franzosen den Ort wieder auf, einzig
die Stadtmauer gab man auf.
Anfang des 19. Jahrhunderts verstarb der letzte
Ulmener Ahnherr und die Burg wurde wenige Jah-
re später an einen Händler aus Cochem/Mosel
versteigert. Der Händler veräußerte die Steine des
heruntergekommenen Gemäuers. So wurden vie-
le Dörfer und Häuser mit den Steinen der Ulme-
ner Burg errichtet, und man kann beispielsweise
in alten Häusern in Ulmen Steine mit Wappen
oder eingemeißelten Hinweisen finden, die auf
die Burg zurückzuführen sind.
Noch bis in die 1950er und 1960er Jahre lebten
viele Ulmener von der Landwirtschaft, doch inzwi-
Ulmener Maar
 
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