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Abtei Maria Laach
Am Ostufer des von bewaldeten Basaltkuppen
umgebenen Laacher Sees hat Pfalzgraf Heinrich II.
eine Burg errichten lassen, deren Spuren heute
noch erkennbar sind. Gemeinsam mit seiner Frau
Adelheid von Meißen-Orlamünde berief er im Jahr
1093 Benediktinermönche zur Gründung eines
Klosters am gegenüberliegenden Ufer des Sees.
Als er 1095 starb, setzte Adelheid das großartige
Werk an der Abteikirche Maria Laach fort, das
den Vorbildern der Dome von Speyer, Mainz und
Worms nacheiferte. Die Weihe der Kirche erfolgte
durch den Trierer Erzbischof Hillin mit dem zwei-
ten Klosterabt Fulbert (1152-77). Den Abschluss
der Bauarbeiten bildete der zwischen 1220 und
1230 erfolgte Vorbau des Paradieses an der West-
front der Kirche. Die Einwölbung wurde offen-
sichtlich erst später im 13. Jahrhundert vorge-
nommen.
Es war Abt Fulbert, der dem abflusslosen Laa-
cher See, der neben unterseeischen Quellen als
Zufluss nur das Beller Wiesenbächlein hat, durch
die Anlage eines 750 Meter langen Stollens einen
ersten Abfluss schuf und damit den Wasserspiegel
nachhaltig zum Sinken brachte, wodurch am See
wertvolle Landwirtschaftsflächen für das Kloster
geschaffen werden konnten. Eine weitere Absen-
kung wurde zwischen 1842 und 1844 vorge-
nommen.
Die Klosterkirche Maria Laach verkörpert das
karolingisch-ottonische Konstruktionsideal von
Sakralbauten. Äußerlich wird sie von ihren beiden
Turmgruppen im Westen und Osten beherrscht,
beide mit eigener Choranlage und durch das
Langhaus miteinander verbunden. Im Inneren sind
die Bauteile des Ostwerkes, des Westwerkes und
des Langhauses harmonisch miteinander abge-
stimmt, doch kommt gerade hierdurch der im Lau-
fe des Mittelalters zunehmende Gegensatz zwi-
schen weltlicher Macht und kirchlichem Anspruch
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