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herren des byzantinischen Kaisers er-
nannt, wodurch die Bagratiden zu den
eigentlichen Herrschern von Kartlien
wurden. Die Bagratiden-Dynastie
herrschte fast 1100 Jahre, nämlich bis
das zaristische Russland die Macht
übernahm. Bagrat III. wurde 975 zum
König von Kartlien gekrönt. Ihm ge-
lang es 1008, Ost- und Westgeorgien
zu vereinen.
Im Jahre 1068 kamen seldschuki-
sche Stämme aus Mittelasien und be-
siegten 1071 in der Schlacht bei Man-
zikert die Truppen des Byzantinischen
Reiches. Die Seldschuken waren eine
muslimische Fürstendynastie (1038-
1194) turkmenischer Abstammung,
die aus Mittelasien und Nahost kam
und den Islam nach Anatolien brachte.
Auch unter den Seldschuken behielten
wohlgefällige Könige ihre Krone.
Krieger unterlagen einer nur 60.000
Mann starken georgischen Armee in
einer unzugänglichen Bergregion.
Noch unfassbarer: Diese Schlacht soll
nur drei Stunden gedauert haben. Da-
wit warf die Seldschuken auch aus Tbi-
lisi hinaus, wohin er ein Jahr später die
Hauptstadt zurückverlegte.
Er hatte sich den Beinamen „Erbau-
er“ redlich verdient, denn unter seiner
Herrschaft stieg Georgien nicht nur
zum wirtschaftlich stärksten Land in
Transkaukasien auf, sondern es ent-
stand auch eine bis dahin nie gekann-
te Hochkultur. Dawit IV. errichtete
Klöster und Kathedralen, gründete
Akademien und ließ Straßen und Brü-
cken bauen. Als er 1125 mit nur 52
Jahren starb, hinterließ er seinen Söh-
nen und Nachfolgern Demeter I. (re-
gierte 1125-56) und später Georgi III.
(1156-84) ein blühendes Reich.
Dawits Sohn Georgi III. wurde 1154
die Tochter Tamar geboren, die als bis
heute sehr verehrte Königin Tamar
(Tamar Mepe) zunächst an der Seite ih-
res Vaters und nach dessen Tod im
Jahr 1184 bis 1213 als Alleinherrsche-
rin regierte. Ihre erste, im Jahr 1185
mit Georgi Bogoljubow, Prinz von Sus-
dal (Kleinstadt bei Moskau), geschlos-
sene Ehe musste nach zwei Jahren we-
gen Kinderlosigkeit geschieden wer-
den. Georgi soll eher dem Wodka und
jungen Männern zugetan gewesen
sein. So heiratete sie ein zweites Mal,
nämlich den ossetischen Prinzen Da-
vid Soslan, der sich als Heerführer be-
währte.
Unter Königin Tamar erstreckte sich
das Georgische Reich von den Küsten
Goldenes Zeitalter
Im Jahre 1073 wurde der spätere
König Dawit geboren, der 1089 als
16-Jähriger die Macht von seinem Va-
ter Georgi II. übernahm und als König
Dawit IV. gekrönt wurde. Er sollte spä-
ter als Dawit Agmaschenebeli („Dawit
der Erbauer“) in die Geschichte einge-
hen. Er reformierte 1103 auf einer Sy-
node die Kirche und vergab Ämter
und damit verbundene Privilegien und
Ländereien nicht mehr per se an Ade-
lige, sondern an dafür geeignete Kan-
didaten. Im Jahre 1105 annektierte er
Kachetien und warf 1121 die Seld-
schuken aus dem Lande. Die Schlacht
bei Didgori war die letzte große
Schlacht gegen die Seldschuken. Sage
und schreibe 300.000 seldschukische
 
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