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Umwelt- und
Naturschutz
Geschichte
Die Geschichte Georgiens reicht weit
zurück. Noahs Sohn Thargamos soll
sich im Land von Japhet angesiedelt
haben, irgendwo zwischen den Ber-
gen des Kaukasus und dem Ararat.
Der Legende nach stammt das geor-
gische Volk von seinem Ururenkel
Karthlos ab und nennt sich daher Volk
der Karthier oder Kartwelebi und sein
Land Sakartwelo.
Für den Umweltschutz wurde in Geor-
gien noch nicht das in den mitteleu-
ropäischen Ländern übliche Verständ-
nis entwickelt. Zwar gibt es immerhin
elf staatliche Naturschutzgebiete,
wovon das größte der Bordshomi-
Charagauli-Naturschutzpark ist, der
mit Hilfe Deutschlands und des WWF
angelegt wurde (siehe dazu Kapitel
„Samtsche-Dschawachetien“). Doch
gibt es eine Reihe ungelöster Proble-
me, zum Beispiel die starke Ver-
schmutzung des Schwarzen Meeres
bei Batumi und Poti und die Wasser-
verschmutzung der Mtkwari, aber
auch anderer Gewässer. So bauen
Bergbewohner ihre Toilettenhäuschen
über Bäche und füllen ein paar Kilo-
meter tiefer aus dem gleichen Gewäs-
ser „reines Quellwasser“ in Flaschen
ab. Es fehlt das Bewusstsein für den
Wert einer gesunden Umwelt an sich.
Bei den beliebten Picknicks in Wäl-
dern wird der Müll meist einfach lie-
gen gelassen. Geordnete Mülldepo-
nien sind noch nicht verbreitet, Gift-
müll wird einfach irgendwo abgeladen
mit all den bekannten Folgen auch für
das Trinkwasser.
Natürlich spielt daneben auch die
wirtschaftliche Lage des Landes eine
Rolle. Die Bauern verstehen nicht,
dass sie ein Landschaftsschutzgebiet
nicht mehr wie bisher landwirtschaft-
lich nutzen dürfen, obwohl das doch
„schon immer“ möglich war.
Älteste Funde aus
der Stein- bis Bronzezeit
Sucht man Spuren menschlichen Le-
bens auf dem Territorium des heutigen
Georgien, so belegen Funde, dass im
Gebiet Transkaukasiens schon in der
Altsteinzeit Menschen siedelten. Die
deutsche Archäologin Dr. Antje Justus
vom Römisch-Germanischen Zentral-
museum in Mainz fand 1992 bei Aus-
grabungen in der Nähe des Ortes
Dmanisi einen etwa 1,5 bis 1,6 Millio-
nen Jahre alten Kieferknochen. Bei
den weitergehenden Grabungen wur-
de 1998 ein etwa gleichaltriger Schä-
del entdeckt. Diese Funde sind die bis-
lang ältesten Nachweise menschli-
chen Lebens im eurasischen Gebiet
und genauso alt wie die in Afrika getä-
tigten Funde von Knochen eines Ho-
mo Erectus.
Funde aus der frühen Kupferzeit be-
legen das Vorhandensein einer hohen
Agrarkultur auf ostgeorgischem Ge-
biet. Schon ca. 2000 Jahre vor der Zei-
tenwende bildeten Stämme eine Art
Staatswesen. In den 1970er Jahren
wurden bei Ausgrabungen in Ostgeor-
 
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