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mischwälder. Typische Vertreter sind
Birken, Zwergebereschen und einige
Rhododendronarten. Selbst stark duf-
tende Orchideen und Schmetterlings-
orchideen gedeihen in dieser Lage.
In dem Gebiet um Mestia beispiels-
weise kann der botanisch Interessierte
die große rosafarbene Lichtnelke,
Nieswurz, Bilsenkraut, Fingerhut, das
gelbe Fingerkraut, aber auch Wilderd-
beeren und -stachelbeeren finden.
In Höhen zwischen 1800 und
2400 m, also über der Baumgrenze,
findet man - in westlicher Richtung -
sehr üppige subalpine Wiesen mit
zahlreichen Heilpflanzen, Lilienarten,
Akelei und Rittersporn, Ranunkel,
Glockenblumen, Lichtnelken, Wicken,
Stiefmütterchen, Kornblumen und Ska-
biose. In noch höheren Lagen wächst
Rhododendron und auf alpinen Wie-
sen höher als 3000 m sind winterhar-
te Stauden beheimatet, die Kissen
oder Pflanzenrosetten bilden.
Das Plateau des Kleinen Kaukasus
ist mehrheitlich baumloses Grasland
mit entweder subalpinen Wiesen oder
Bergsteppen. Es gibt aber auch Wald
und semi-aride Steppen. Hier herrscht
Kontinentalklima mit jährlichen Nie-
derschlägen von nur 400 bis 800 mm.
Die Mtkwari-Region mit ihren ariden
und semi-ariden Steppen umfasst gro-
ße Teile Kachetiens und Kartliens. Hier
überwiegen turanische Spezies. Ent-
lang der Mtkwari, wo warmes Klima
(selten unter -5 °C) sowie etwa 44 mm
Niederschlag vorherrschen, findet sich
auch Baumbewuchs.
Die Übergänge zwischen beiden
Regionen sind fließend und gehören
zu den biologisch interessantesten Ge-
bieten Georgiens. Als erstes von insge-
samt drei Übergangszonen kann das
Gebiet nördlich von Tbilisi bis zur
Bordshomi-Schlucht genannt werden.
Dessen gemäßigtes Klima mit Nieder-
schlägen von 400 bis 800 mm jährlich
sorgt für eine kaukasische Flora und
Fauna von geringer Biodiversität, je-
doch sind einige turanische und kol-
chidische Einflüsse unverkennbar. Das
zweite Übergangsgebiet stellen die
ostgeorgischen Wälder dar, die einen
größeren turanischen Einfluss aufwei-
sen. Hier herrscht subtropisch mildes
Klima mit etwa 400 bis 600 mm jährli-
chem Niederschlag. Das kleinste, aber
vielleicht interessanteste Übergangs-
gebiet findet man in der Bordshomi-
Schlucht, wo Spezies aus ganz Geor-
gien zu finden sind. Die Bordshomi-
Schlucht ist quasi die Trennlinie zwi-
schen dem feuchten Westen und dem
trockenen Osten und ein Mittelding
zwischen der turanischen und Mittel-
meerfauna. Ein gemäßigtes, mildes Kli-
ma und jährliche Niederschläge von
800 bis 1200 mm sind die Charakte-
ristika.
Etwa 2000 Spezies werden wirt-
schaftlich genutzt, etwa als Obstbäu-
me, zur Öl- und Farbstoffgewinnung,
als Heil- und Futterpflanzen und
schließlich zur Holzgewinnung. Ge-
schätzte 150 Pilzarten sind essbar.
Die zahlreichen botanischen Gär-
ten Georgiens können für den Interes-
sierten eine wahre Fundgrube sein,
wenngleich auch die Auszeichnung
der Pflanzen nicht mehr immer gege-
ben ist.
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