Travel Reference
In-Depth Information
Camping
In Georgien gibt es keine Camping-
plätze. Zwar befindet sich in Mzcheta
neben der Festungsruine Bebrisziche
am Ufer der Aragwi ein Gelände, das
als Campingplatz ausgeschildert ist,
aber außer dem Schild gibt es nichts
weiter. Man wird auch Stellplätze für
Wohnwagen vergeblich suchen.
päck. Bitte beachten, dass es nicht üb-
lich ist, das Geschenk auszupacken.
Und wer am Schwarzen Meer ba-
den gehen möchte: Es gibt keine FKK-
Strände, und „oben ohne“ ist nicht
üblich. Ein Wort noch an die Herren:
Das Urinieren in der Öffentlichkeit
wirkt genauso schockierend wie in
Deutschland.
Frauen unterwegs
Eins vorab: Georgische Frauen rei-
sen nicht allein! Dies sollte man sich
verdeutlichen, um die eine oder ande-
re Reaktion besser zu verstehen. Al-
leinreisende Frauen können sich sicher
im Lande bewegen, müssen aber mit
Neugier und Unverständnis rechnen.
Dies gilt umso mehr, je abgelegener
die Gegend ist und je weniger Touris-
ten auftauchen. Hier ist auch das
äußere Erscheinungsbild nicht unwich-
tig (siehe „Vor der Reise: Ausrüstung
und Kleidung“). Es wäre sinnvoll, über
die Inanspruchnahme eines Reisever-
anstalters nachzudenken, wenn man
allein in abgelegene Gebirgsgegenden
reisen möchte.
Oft wird man unter die Fittiche der
Marschrutka-Fahrer genommen, die
auch schon mal Fahrgäste vom Beifah-
rersitz wegschicken und Frauen nach
vorn bitten. Oder man erhält kleine
Geschenke - ganz ohne Hintergedan-
ken. Ganz vereinzelt kommt es auch
mal zum „Wangentätscheln“ von vor-
wiegend älteren Männern.
Verhaltenstipps
Im Großen und Ganzen gibt es keine
speziellen Verhaltensregeln, die sich
grundsätzlich vom mitteleuropäischen
Verhaltenskodex unterscheiden wür-
den. Da die Georgier sehr gastfreund-
lich sind, sind sie auch sehr tolerant.
Bleibt die Frage, ob sich jeder Gast als
solcher benimmt? Ich war einmal mit
Travellern unterwegs, einer Zufallsbe-
kanntschaft. Wir wurden von einer
sehr netten, uns unbekannten Familie
eingeladen (der Tisch bog sich unter
der Last der herrlichen Speisen!) und
der junge Mann aus Nordeuropa hatte
nichts Besseres zu tun, als unsere
Gastgeber über das verwerfliche Tun
Stalins aufzuklären, und war nicht zu
einem Themenwechsel zu bewegen.
Eine peinliche Situation.
Es kann nicht schaden, ein paar
Gastgeschenke mitzunehmen, die al-
lerdings den Gastgeber nicht in Verle-
genheit bringen sollten. Für Kinder
sind Süßigkeiten immer geeignet,
auch ein paar Ansichtskarten oder gut
illustrierte Bildreiseführer aus der Hei-
mat nehmen wenig Platz weg im Ge-
Buchtipp
„Als Frau allein unterwegs“, Reihe Praxis,
R EISE K NOW -H OW Verlag, Bielefeld.
 
Search WWH ::




Custom Search