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Auto- und
Motorradfahren
Eine weitere Herausforderung sind
Tiere, die auf den Straßen herumspa-
zieren oder liegen (und auch oft nicht
aufstehen, da sie von einheimischen
Fahrern umfahren werden). Generell
sollte man Nachtfahrten vermeiden!
Durch Tiere, plötzlich auftretende
Schlaglöcher und oft mangelnde Fahr-
praxis kommt es zu einem Fahrstil der
Einheimischen, der sich grundsätzlich
von dem in Mitteleuropa üblichen un-
terscheidet.
In Georgien fahren übrigens nur
Männer Auto. In Batumi sah ich eine
weibliche Fahrschülerin, die mit Grin-
sen und abschätzigen Blicken von
Männern und Frauen bedacht wurde.
Dies mag ältere Leser an die Situation
in den 1960er Jahren in Deutschland
erinnern.
In Tbilisi und den größeren Städten
findet man moderne Tankstellen, die
auch bleifreies Benzin (Russisch: nje-
etilisirowannij bensin ) anbieten. In ab-
gelegenen Orten findet man hin und
wieder eine Tankstelle „Marke Eigen-
bau“, oder eine den Ortsansässigen
bekannte Familie verkauft Benzin aus
Flaschen oder Fässern auf ihrem
Grundstück. Wer plötzlich kein Benzin
mehr hat, sollte daher fragen. Wie bei
uns unterscheiden sich die Preise von
Tankstelle zu Tankstelle und variieren
entsprechend der Weltmarktsituation.
Einige Tankstellen weisen ihre Benzin-
sorten nur in georgischer Sprache aus.
Da viele Georgier am Existenzmini-
mum leben, ein Auto aber ein wichti-
ges Statussymbol ist, borgen einige
sich das Geld für ein oft schon sehr
klappriges Gebrauchtfahrzeug, für
Wer mit dem Auto nach Georgien fah-
ren möchte, sollte ein wirklich guter
Fahrer sein und über entsprechende
Erfahrungen in anderen Ländern verfü-
gen. Nicht nur unterscheiden sich die
Straßen erheblich von den aus Mittel-
europa bekannten, auch der Fahrstil
der Georgier ist für uns gewöhnungs-
bedürftig.
Die Ost-West-Transversale M1 ist
eine gut ausgebaute Straße, ebenso
die Straße entlang der Küste von Poti
nach Sarpi an der türkischen Grenze.
Auch die Georgische Heerstraße ist
erstaunlich gut ausgebaut. Es gibt
zweisprachige Wegweiser, entlang
der M1 sogar dreisprachig (man ver-
zichtet nicht auf den Hinweis auf So-
chumi in Abchasien, diesen Hinweis
gibt es sogar in Russisch). Allerdings:
Mittellinien, Straßenbegrenzungslinien
oder gar Leitplanken wird man vergeb-
lich suchen. Auf Nebenstrecken, die
auch gänzlich unbefestigt sein kön-
nen, hat man alle Chancen, sich das
Auto zu ruinieren.
In den Bergen (z.B. Chewsuretien,
Tuschetien, Swanetien) herrschen be-
sondere Bedingungen. Hier ist es ge-
nerell nur vier bis sechs Monate im
Jahr möglich zu fahren. In der übrigen
Zeit liegt Schnee oder sind die unbe-
festigten Wege von Lawinen verschüt-
tet, die Pässe gesperrt. Ohne Allradan-
trieb ist die Fahrt sowieso nicht ratsam.
Es gibt auch keinerlei Schutz vor Stein-
schlag.
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