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und zu einer der ältesten Kirchen
Georgiens, der Sioni-Kirche in Bolnisi,
von Interesse.
Fluss und nach einigen Minuten eine
Eisenbahnlinie. Nach Überqueren der
Schienen geht es dann stetig bergan,
bis man nach ca. einer Stunde Kwemo
Bolnisi erreicht. Hier biegt man sofort
rechts ab und geht nicht in den sehr
weitläufigen Ort hinein. In der Ferne
(geschätzte zweieinhalb Kilometer)
sieht man schon die nicht mehr ge-
nutzte Kirche von Sugrugascheni. Auf
dem weiteren Weg passiert man eini-
ge kleine Kapellen aus Tuff, was daran
erinnert, dass man sehr nah an Ar-
menien ist. Hat man Kwemo Bolnisi
umgangen, kommt man nach weite-
ren 10-15 Minuten in die Siedlung
Sioni. Auf der linken Seite sieht man
die Sioni-Kirche.
Sie gilt als die erste echte Basilika
auf georgischem Territorium und ist
ein hervorragendes Beispiel für den
frühchristlichen Kirchenbau. Nach Er-
reichen der Kirche geht es ein paar
Stufen hinab in das sehr dunkle Inne-
re, die einzige Lichtquelle ist das durch
die Tür und wenige Spitzbogenfenster
einfallende Tageslicht.
Obwohl lang und dreischiffig, wirkt
die Sioni-Kirche von außen recht ge-
drungen. Sie wurde von 476 bis 493
erbaut. Auf dem Türsturz über der
nördlichen Tür befindet sich die wahr-
scheinlich älteste Inschrift auf georgi-
schem Territorium in der frühgeorgi-
schen Assomtawruli-Schrift (etwa von
430 n. Chr. bis zum 9. Jh. in Gebrauch).
Sie gibt den Zeitraum des Baus der
Kirche an. Allerdings wurde der Tür-
sturz durch eine Kopie ersetzt. Ein
noch älteres Beispiel für eine erhaltene
Inschrift in Assomtawruli soll nur in
Bolnisi
Ü XVI/B2-3
Ein interessanter Tagesausflug von Tbi-
lisi ist eine Fahrt nach Bolnisi und
Dmanisi. Bolnisi erreicht man am bes-
ten mit dem Auto (Taxi). Die Straße
nach Armenien wurde von 1834 bis
1875 von Ingenieuren der russischen
Streitkräfte erbaut. Man nimmt den
Abzweig nach Marneuli und weiter
nach Bolnisi. Die Straße ist in einem
desolaten Zustand. Die etwa 50 km
lange Fahrt nach Bolnisi dauert eine
bis anderthalb Stunden. Das Städtchen
erstreckt sich längs der Straße.
Bolnisi wurde im Jahre 1818 durch
Deutsche Siedler unter dem Namen
Katharinenfeld gegründet (siehe da-
zu auch Exkurs „Deutsche Siedler im
Kaukasus“). Als im Februar 1921 die
11. Rote Arbeiter- und Bauernarmee
Georgien besetzte, wurde der Ort in
Luxemburg (nach Rosa Luxemburg )
umbenannt. Deutsche findet man hier
heute nicht mehr. Nur wenige massive
Steinhäuser erinnern noch an sie.
Sioni-Kirche Ü XVI/B3
Um zu der etwa acht Kilometer ent-
fernten Sioni-Kirche zu gelangen, kann
man vom Zentrum des Ortes mit dem
Fahrzeug bis in die kleine Siedlung
Sioni fahren oder den bequemen Fuß-
weg (sicherheitshalber nochmals fra-
gen) dorthin nehmen. Nach Verlassen
des Zentrums überquert man einen
 
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