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Unter-Kartlien
Deutsche Besiedlung
und archäologische
Fundstätten
Südwestlich von Tbilisi, an der Grenze
zu Armenien, befindet sich die eher
kleine Verwaltungsregion Unter-Kart-
lien (Kwemo Kartli). Die heute weitest-
gehend aserbaidschanische Bevölke-
rung lässt nicht mehr auf die früheren
deutschen Siedler schließen, die zu
Beginn des 19. Jh. ihr Glück im Kauka-
sus suchten. Als Separatisten (Abtrün-
nige) wurden diese Vertreter einer
Strömung innerhalb des Protestantis-
mus bezeichnet, die damals als Pietis-
ten (frz. piété: Frömmigkeit) eine ande-
re Ausprägung der Religion verfolg-
ten. Sie praktizierten ihren Glauben
vornehmlich in Hauskreisen mit Gebe-
ten und Bibelstudien. Radikale Pietis-
ten lehnten sogar Taufe, Gottesdienste
und Abendmahl ab. Da es zur damali-
gen Zeit keine Kriegsdienstverweige-
rung gab, kamen sie auch wegen ihrer
Verweigerung des Militärdienstes in
Konflikt. Aber nicht nur ihr Religions-
verständnis, auch Missernten führten
dazu, dass viele von ihnen ihre ange-
stammte Heimat verließen und entwe-
der nach Transkaukasien oder in die
USA auswanderten (siehe dazu auch
den Exkurs „Deutsche Siedler im Kau-
kasus“).
Die heutige Bevölkerung bestreitet
ihren Lebensunterhalt vor allem mit
Landwirtschaft, was in dem eher tro-
ckenen Gebiet sehr mühsam ist. Aus
touristischer Sicht ist eine Tagestour zu
den Ausgrabungsstätten nach Dmanisi
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