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angelegt. In dieser Zeit begann man
mit der Ausgestaltung der Wände mit
Fresken. Ab dem 11. Jh. standen alle
Klöster unter Aufsicht des königlichen
Hofes.
Mehrfach wurde Dawit Garedscha
durch unterschiedliche Invasionen
schwer beschädigt. So fielen 1265 die
Mongolen ein, im 14. Jh. Tamerlan und
1615 Schah Abbas. Die Osternacht
des Jahres 1615 war einer der schwers-
ten Schläge für das Kloster, als die
Truppen von Abbas 6000 Mönche
niedermetzelten. Dabei hatte man ge-
rade im 16. Jh. damit begonnen, dem
Kloster eine Schule für Literatur anzu-
schließen. Gleichzeitig wurden in die-
ser Epoche die Nikolaikirche, die Ent-
schlafenskirche Unserer Lieben Frau
und die Marienkirche erbaut, womit
der Ausbau des Klosters im Wesent-
lichen abgeschlossen war. Nach dem
Märtyrertod der 6000 Mönche und
der Verwüstung vieler Kirchen konn-
ten bis 1675 hier keine Gottesdienste
mehr abgehalten werden.
In der 1920er Jahren wurde das
Kloster aufgelassen, später wurden
Truppen der Roten Armee hier unter-
gebracht. Trotz massiver Proteste An-
fang der 1990er Jahre in Tbilisi zog zu-
nächst die georgische Armee ein,
1990 wurde Dawit Garedscha wieder
als Kloster geweiht.
Zurzeit stellt das muslimische Aser-
baidschan Gebietsansprüche an Geor-
gien und zwar ausgerechnet Dawit
Garedscha betreffend. Als Begrün-
dung führt man allen Ernstes an, dass
dieses Fleckchen Halbwüste in der
frühalbanischen Zeit (das Königreich
Albania, nicht zu verwechseln mit dem
heutigen Albanien, bestand etwa vom
4. Jh. v. Chr. bis Mitte des 9. Jh.) zu
Aserbaidschan gehört haben soll.
Bleibt die Frage, was ein muslimischer
Staat mit einem christlichen Kloster
anfangen will und auf welche Grenzen
Aserbaidschans aus welchem Jahr
man sich eigentlich beruft.
Anfahrt 6
Es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel
nach Dawit Garedscha. Am teuersten ist die
Anmietung eines Fahrzeugs mit Fahrer in ei-
nem Reisebüro in Tbilisi. Hierfür muss man
mit Kosten ab 120 US$ pro Fahrzeug rech-
nen, wobei meist das Mittagessen und ein
Reiseführer eingeschlossen sind.
Eine Alternative ist das Anmieten eines Ta-
xis von der Straße, wobei man unbedingt
handeln muss. Generell ist die Anreise ab
Tbilisi teurer als von Telawi oder Signagi aus.
Von Tbilisi muss man mit Kosten ab 60 US$
pro Fahrzeug rechnen, von Telawi aus mit et-
wa 90 GEL.
Umständlich ist die Fahrt mit der Marsch-
rutka ab Tbilisi (Station Didube) nach Garda-
bani und das Anmieten eines Taxis von dort
aus für etwa 50 GEL inklusive Wartezeit und
Rückfahrt.
Im Grenzgebiet zu Aserbaidschan:
Kloster Dawit Garedscha
 
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