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Umgebung von Signagi
noch die Darstellung der 13 syrischen
Väter, die Ostgeorgien missionierten.
Bodbißchewi
Ungefähr 15 Taximinuten (1,50 bis
2 GEL) von Signagi entfernt liegt Bod-
bißchewi, ein
Markt,
wo von Eselskar-
ren aus gestrickte Socken und anderes
verkauft wird. Lecker sind die kacheti-
nischen Brote (3 Stück 1 GEL).
Geöffnet:
ganztägig, Eintritt frei.
Mirzaani
Ü
XIII/D3
Südöstlich von Signagi befindet sich
das Dörfchen Mirzaani mit einem Mu-
seum für den
Maler Nikolos Pirosma-
nischwili.
Der 21. Oktober wird als
Pirismanoba begangen, obwohl sein
Geburtstag nicht eindeutig belegt
werden kann. Pirosmanischwili (geb.
1862 in Mirzaani, gest. 9.4.1918 an
Unterernährung in Tbilisi) entstammte
einer armen Bauernfamilie, die es aber
immerhin vermochte, ihn zur Dorf-
schule zu schicken, wo er Georgisch
und Russisch schreiben lernte. Nach
einigen Jahren als Eisenbahnschaffner
eröffnete er mit einem Freund in Tbilisi
einen Milchladen. Nach kurzer Zeit
beendete er diese Partnerschaft und
vegetierte im Bahnhofsviertel von Tbi-
lisi als Obdachloser vor sich hin, lebte
von Gelegenheitsarbeiten und dem
Malen von Wirtshausschildern. 1913
nahm ein Bekannter vier seiner Bilder,
die er mit
Niko Pirosmani
signiert hat-
te, mit nach Moskau, was aber ohne
Resonanz blieb. Erst nach seinem Tod
wurde seine Malerei anerkannt, Kunst-
kritiker sehen in ihm neben dem fran-
zösischen Maler
Henri Rousseau
einen
der wichtigsten Vertreter der naiven
Malerei.
Das
Museum
in Mirzaani steht auf
einem Hügel und zeigt einige Gegen-
stände aus der Zeit, jedoch keine Ori-
ginalmöbel. Pirosmanischwilis kurzes,
eigentlich verpfuschtes Leben wird an-
Kloster Bodbe
Ü
XIII/C3
In ca. zwei Kilometern Entfernung
von Signagi befindet sich eine der hei-
ligsten Stätten Georgiens, nämlich das
Frauenkloster Bodbe mit dem
Grab
der heiligen Nino
(siehe Exkurs im Ka-
pitel „Tbilisi und Umgebung“). Die
kurze Strecke ist fußläufig erreichbar.
Man geht die Barataschwili-Straße bis
zur Rechtskurve entlang und biegt
dann links ein. Nach etwa einem Kilo-
meter sieht man eine Bushaltestelle,
von der aus man nach rechts wieder
bergan bis zum Kloster läuft. Das res-
taurierte Grab befindet sich in der klei-
nen, unscheinbaren Kapelle hinter der
Kirchenruine.
Die
dreischiffige Kirche
wurde im
9. Jh. errichtet und im 17. Jh. erweitert.
Zwei Jahrhunderte später ließen
Jo-
hanne Makaschwili,
Bischof von Bod-
be, und Zar
Alexander I. von Russland
einen separat stehenden Glockenturm
und Räumlichkeiten zur Unterbrin-
gung von Nonnen errichten. Die In-
nenwände der Kirche wurden mit
Fresken ausgemalt, die leider die anti-
religiöse Kampagne in den 1930er
Jahren nur teilweise überstanden ha-
ben. Auf dem Ikonostas erkennt man