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Kwareli
übers Tal. In der Ferne sind die Reste
der im 16. Jh. von Schah Abbas zer-
störten Karawansereien zu erahnen.
Der gesamte Komplex ist von einer
hohen Mauer umgeben, die einst von
Zinnen, Türmchen und Türmen ge-
krönt war. Die Truppen des Schahs ha-
ben beim Sturm auf Gremi zwar auch
die Festung in Mitleidenschaft gezo-
gen, zerstören konnten sie sie aber
nicht.
Ü XIII/C2
In der Kleinstadt Kwareli, in der es zur-
zeit weder ein Hotel noch ein Restau-
rant gibt, befinden sich das sehens-
werte Ilja-Tschawtschawadse-Muse-
um, das Vaterhaus des Journalisten
und Schriftstellers sowie die Weinkel-
terei Kindzmarauli. Alle Sehenswürdig-
keiten liegen zentral. Kwareli ist auch
der Geburtsort des Theaterregisseurs
Kote Mardshanaschwili, nach dem das
Schauspielhaus in Tbilisi sowie die
gleichnamige Metrostation benannt
wurden.
Geöffnet: Di-So 10-18 Uhr, Kirche und
Palast 2 GEL, Hof kostenlos, mit deutschspra-
chiger Führung 5 GEL. Ein deutschsprachiger
Fremdenführer neigte bei meinem letzten Be-
such dazu, weibliche Besucher unter dem
Vorwand der Hilfeleistung zu betatschen.
Schlagen Sie ihm notfalls auf die Finger!
Ilja-Tschawtschawadse-Museum
Ilja Tschawtschawadse (1837-1907),
der dem verarmten Adel entstammte,
war nicht verwandt mit Fürst Alexan-
der Tschawtschawadse. Das futuris-
tisch anmutende Museum, das man in
dieser Form wohl nicht in Kwareli ver-
muten würde, zeigt vorwiegend Fotos
aus dem Leben des Schriftstellers. Da-
hinter befindet sich das aus nur drei
Zimmern bestehende Wohnhaus der
Familie, in dem noch Originalmöbel
besichtigt werden können. Daneben
schließt sich der Weinkeller der Fami-
lie an, in dem sich zwei riesige Kelter-
becken und 40 in den Boden eingelas-
sene Kwemi, Behälter für Most und
Wein, mit einem Fassungsvermögen
von 30 bis 3700 Litern befinden.
Im Garten fällt neben dem hundert-
jährigen Nussbaum ein Wehrturm aus
dem 17. Jh. auf. Im Erdgeschoss dieses
nicht zu besichtigenden Turms befand
sich damals eine Vorratskammer. Im
ersten Stock verbarrikadierten sich die
Kloster Nekresi Ü XIII/C2
Auf dem weiteren Weg nach Kwareli
kommt das Taxi oder die Marschrutka
an einem nicht zu übersehenden
Wegweiser nach Nekresi vorbei. Biegt
man links ein, kommt man nach ca.
3,5 bis 4 km zum Waldrand, von wo
ein steiler Aufstieg von etwa andert-
halb Kilometern (festes Schuhwerk!)
zum Kloster Nekresi führt. Hier steht
eine der ersten Kirchen, die in Geor-
gien gebaut wurden. Im 6. Jh. wirkte
hier Abibos, ein weiterer der 13 syri-
schen Missionare. In seinem Eifer ging
er so weit, das Feuer von Zoroastriern
zu löschen, wofür man ihn tötete. Im
16. Jh. wurde ähnlich wie in Gremi
auch in diesem kleinen Kloster ein
Wehrturm gebaut, von dem ein herrli-
cher Ausblick für die Mühen des Auf-
stiegs entschädigt.
Geöffnet: ganztägig, Eintritt frei.
 
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