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Ushguli
Ethnografisches Museum
Ein Wehrturm aus dem 18. Jh. bot
den Einwohnern Schutz vor den Mos-
lems aus Kabardino-Balkarien (Nord-
kaukasus), die damals wieder und wie-
der marodierend durch Swanetien zo-
gen. Auf zwei mit Schießscharten ver-
sehenen Etagen wird eine kleine, aber
sehr liebevoll zusammengestellte Aus-
stellung oberswanetischer Kostbarkei-
ten gezeigt, nämlich Schmuck und
Kreuze sowie Ikonen aus dem 11. Jh.,
der Zeit der Regentschaft Königin Ta-
mars. Die Menschen hier sind berech-
tigterweise sehr stolz auf ihre Schätze.
An der Außenwand des Turms ist eine
Gedenktafel für den am 1. August
2005 durch eine Schneelawine am
Schchara tödlich verunglückten kana-
Ü VII/C2
Ushguli liegt etwa 48 km von Mestia
entfernt in 2200 m Höhe und gilt als
das höchste dauerhaft bewohnte
Dorf Europas. Die archaische Ort-
schaft wurde von der UNESCO zum
Weltkulturerbe erklärt. In den drei
Ortsteilen gibt es sieben Kirchen, die
zwischen dem 7. und 12. Jh. erbaut
und mit Fresken bemalt wurden. In
Ushguli leben die Leute weitgehend
autark von der Landwirtschaft. Seit
1985 soll es hier keinen Arzt mehr ge-
ben. Viele der Häuser sind verlassen
und verfallen langsam.
Der erste Ortsteil, den man erreicht,
ist das inzwischen halb verlassene
Murkmeli, danach kommt man nach
Tschaßchaschi. Hier ging 1987 eine
Schneelawine nieder und begrub vie-
le Schulkinder unter sich. In Tschaß-
chaschi zweigt die Straße zum Sagar-
Pass ab (2600 m, geöffnet Juni bis Ok-
tober), der nach 30 Minuten erreicht
ist und der die Grenze zu Unter-Swa-
netien darstellt.
Vom dritten Ortsteil Dshwibiani aus
sieht man hoch auf dem Gipfel die
Schlossruine des Sommersitzes von
Königin Tamar. Nach der Schnee-
schmelze kann man hinaufwandern.
Unweit befindet sich zu Füßen des im-
posanten Schchara-Massivs die Ingu-
ri-Quelle, die relativ leicht zu erwan-
dern ist (250 m Höhenunterschied).
Jedem Haus sein eigener Wehrturm
im halb verlassenen Ushguli
 
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