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neoplatonischen Auffassungen verlas-
sen musste. Ein weiterer Gelehrter, Jo-
hannes Petrizi, war der erste Leiter der
Akademie. Beide führten den Unter-
richt in metaphysischer Philosophie
ein, die Schüler wurden in Fächern wie
Rhetorik, Grammatik und Dialektik,
Arithmetik und Geometrie, in Astrono-
mie sowie Musik ausgebildet. Schon
bald sollte die Akademie einen guten
Ruf erlangen und dem georgischen
Geistesleben Auftrieb geben. Nicht
umsonst wird diese Epoche das „Gol-
dene Zeitalter Georgiens“ genannt.
Das Kloster besteht aus drei Kirchen,
einem Glockenturm und der Akade-
mie, wobei die der Gottesmutter ge-
weihte Kirche die Hauptkirche ist. Die
Muttergotteskirche ist eher schlicht
gehalten und im Innern mit einem Mo-
saik und Fresken aus unterschiedli-
chen Jahrhunderten ausgestaltet. Das
Mosaik zeigt die Muttergottes mit
dem Jesuskind, links und rechts von
ihr die Erzengel Michael und Gabriel.
Der orthodoxen Tradition lassen sich
die Fresken in der Kuppel und an den
Wänden zuordnen. Die Kuppel zeigt
Jesus Christus als Weltenherrscher; an
den oberen Teilen der Wände sehen
wir Stationen aus dem Leben und Lei-
den Christi, unten die Stifter der Kir-
chen und kirchliche Würdenträger. In
Gelati finden wir die einzige erhalte-
ne Darstellung von König Dawit, der
in seiner linken Hand ein Modell der
Muttergotteskirche hält. Das Fresko
wurde erst nach seinem Tode gemalt.
König Dawit verstarb 1125 und so
wurde die Kirche von seinem Sohn
Demetrius im gleichen Jahr vollendet.
Er wurde auf eigenen Wunsch unter
dem Pflaster des südlichen (heute ver-
schlossenen) Torbogens bestattet.
Zum Kloster gehören weiterhin die
im 13. Jh. erbaute Georgskirche mit
Fresken aus dem 16. Jh. und die eben-
falls aus dem 13. Jh. stammende Niko-
laikirche. Beide Nebenkirchen kann
man gut voneinander unterscheiden,
da die Nikolaikirche auf an Torbögen
angelehnten Mauern ruht.
Geöffnet: täglich, Eintritt frei.
Anfahrt 6
Sinnvollerweise sollte man sich für die Be-
sichtigung beider Klöster ein Taxi mieten. Die
Fahrt hin und zurück inkl. Wartezeiten sollte
20 bis maximal 30 GEL pro Taxi kosten.
Nach Gelati gelangt man mit dem Bus in
Richtung Tkibuli, der hinter dem Theater (am
Bogen des Rioni-Flusses in der Paliaschwili-
Straße) abfährt. Dem Fahrer rechtzeitig Be-
scheid sagen, dass man nach Gelati möchte,
damit er an der kleinen Abzweigung hält; die
restlichen 3 km muss man zu Fuß gehen.
Naturschutzpark
Sataplia
Ü XXIII/C1
Sieben Kilometer nordwestlich von
Kutaisi in Richtung Zqaltubo weist
kurz hinter einem auf der rechten Stra-
ßenseite befindlichen Stalindenkmal
ein großes, zweisprachiges Schild auf
den Naturschutzpark Sataplia hin (Sa-
taplia heißt auf Deutsch „Honig-
platz“). Die Straße dorthin ist in einem
katastrophalen Zustand und daher
Rad- sowie Kradfahrern eher nicht zu
empfehlen.
Wo sich heute der Berg Sataplia, ein
erloschener Vulkan, befindet, war vor
 
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