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Besuch der Schwefelbäder in Abanotubani
Die berühmten Schwefelthermalbäder Tbi-
lisis lieferten den Stoff zur Legendenbil-
dung, denn ihre Wunderwirkung veranlas-
sten König Wachtang Gorgassali zur Grün-
dung der Stadt Tbilisi. So prominente Per-
sönlichkeiten wie Alexandre Dumas d. Ä.
oder Alexander Puschkin waren von ihnen
begeistert. Nach Tbilisi reisen und nicht
diese Schwefelbäder besuchen wäre gera-
dezu eine Sünde!
Gab es Ende des 19. Jh. noch einige Dut-
zend davon, so hat man nur noch in eini-
gen wenigen im Bäderviertel Abanotubani
die Möglichkeit, sich von den Strapazen ei-
nes Spazierganges zu erholen. Das zwi-
schen 37 und etwa 47 °C warme Schwe-
felthermalwasser spült alle Malaisen fort,
sei es, dass die Füße schmerzen oder dass
in der kalten Jahreszeit eine Erkältung
droht.
Die unscheinbar aussehenden Kuppel-
bauten bieten ein interessantes Innenleben,
das am Beispiel des Königlichen Bades er-
läutert werden soll. Das hier geschilderte
Prozedere trifft natürlich auch auf andere
Bäder zu, auch wenn sie keinen so wohl-
klingenden Namen tragen. Am Eingang
steht „Royal Bath“, denn die alte Bezeich-
nung war in georgischer Sprache „Samepo
Abano“, auch König-Irakli-Bad genannt. Es
wurde im 7./8. Jh. erbaut und seine unterir-
dischen Räumlichkeiten sind von einer
großen Kuppel überdacht. Nachdem der
Gast die Treppe hinuntergegangen ist, wird
er im Empfangsraum begrüßt, man fragt
nach seinen Wünschen. Handtücher kann
man mitbringen oder für einen Lari auslei-
hen; in der Regel handelt es sich um zwei
große Laken. Weiterhin kann man zum
gleichen Preis ein Stück Seife erwerben. (Es
ist gut, die Seife zu kaufen, andernfalls kann
es passieren, dass ein teures Duschgel im
Übereifer von der Masseurin vollständig
geleert wird.) Wird eine Massage ge-
wünscht? Wenn ja, kommt nach etwa
15 Minuten die Masseurin.
Alsdann geht es in die Kabine (russ.
Nomjer ). Die Bezeichnung ist wohl etwas
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