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dern, dass sich die Bezeichnung Nari
Kala („kleine Festung“) aus dem Persi-
schen herleitet. Sie spiegelt wie kein
anderes Bauwerk die Geschichte Tbili-
sis wider. Erbaut wurde sie an der
schmalsten Stelle der Mtkwari, da wo
sich die Handelswege kreuzten. Unter
König Wachtang Gorgassali wurde sie
im 5. Jh. verstärkt und erweitert, später
eingenommen und zerstört und
schließlich immer wieder aufgebaut:
von den Arabern im 7. und 10. Jh., den
Mongolen im 13. Jh., den Türken im
16. Jh. und nochmals von den Persern
im 18. Jh. Bei dem jeder Zerstörung
folgenden Wiederaufbau wurde die
Festung erweitert, zum Beispiel bau-
ten die Araber ein Observatorium und
die Türken einen Gefängnisturm.
Trotzdem sind heute nur noch Rui-
nen vorhanden, denn im Jahr 1827
schlug der Blitz in das von der russi-
schen Armee angelegte Pulvermaga-
zin ein und eine gewaltige Explosion
zerstörte große Teile der Festung. Sie
wurde nie wieder aufgebaut, auch
weil die fortgeschrittene Waffentech-
nik Festungen überflüssig machte.
Heute sind der obere Teil mit der Zita-
delle und der untere Teil, das Kala,
noch gut zu erkennen. Hier befinden
sich auch die Nikolaikirche, sehr be-
liebt bei Hochzeitspaaren, und eine
kleine Gaststätte mit Freisitzen. Die
Festung ist ganztägig geöffnet (Eintritt
frei).
cherchezeitpunkt ausgebaut wurde,
geht noch vor dem äußeren Tor rechts
ab und nach etwa 20 Minuten erreicht
man die „Mutter Georgiens“. Diese
20 m hohe Aluminiumstatue wurde
1958 anlässlich des 1500-jährigen Ju-
biläums der Stadtgründung einge-
weiht. Sie ist schon von weithin sicht-
bar und verkörpert wie kaum ein an-
deres Denkmal das Selbstverständnis
der Georgier: in der rechten Hand das
Schwert gegen den Feind, in der von
Herzen kommenden linken eine Scha-
le mit Wein für den Freund und Gast.
Botanischer Garten
Über die Botanikuris Kutscha
kommt man zum Haupteingang des
128 Hektar großen Botanischen Gar-
tens der Akademie der Wissenschaf-
ten. Der Botanische Garten ist eine ge-
sonderte Besichtigung wert. Hier kann
man stundenlang verweilen und auch
preisgünstige Führungen genießen.
Bäderviertel Abanotubani
Es geht weiter abwärts und bald
sieht man halbkreisförmige Kuppeln
aus dem Boden ragen. Wir sind im Bä-
derviertel Abanotubani ( Abano = Bad,
ubani = Gebiet). Im 13. Jh. soll es hier
über 65 Schwefelbäder gegeben ha-
ben. Auch sie wurden bei den zahlrei-
chen Eroberungen Tbilisis zerstört und
- zumindest teilweise - wieder aufge-
baut. So soll Schah Mohammed Aga
Khan hier gebadet haben, doch da sei-
ne Beschwerden nicht sofort ver-
schwanden, ließ er die Bäder wutent-
brannt zerstören. Die ältesten Bäder,
die man heute noch aufsuchen kann,
Denkmal „Mutter Georgiens“
Von der Narikala-Festung führt ein
kleiner Fußweg zur Kartlis Deda. Der
recht unscheinbare Weg, der zum Re-
 
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