Travel Reference
In-Depth Information
dies eine Besonderheit. Während der
Belagerung der Stadt unter Schah Ab-
bas I. von Persien Anfang des 17. Jh.
wurde sie in eine Moschee umgewan-
delt und ihre Kuppel zerstört. Daher
ließ König Wachtang VI. eine neue
Kuppel errichten, die knapp 100 Jahre
später 1710 geweiht wurde. Vor der
Kirche steht eine halbhohe Mauer, die
den Eindruck eines Hofes vermittelt.
Hier warten oft Bettler, da die Mauer
die Straße verengt und Passanten ge-
zwungenermaßen das Tempo ver-
mindern.
Seit 1989 singt hier ein Chor, der
Freunde der polyphonen Musik mit re-
ligiösen Gesängen, aber auch georgi-
scher Volksmusik erfreut. Jeweils am
29. August feiert die georgische Apos-
telkirche hier Antißchatoba, den Tag
der Antißchati-Kirche.
Ein schöner Abschluss dieser kleinen
Tour könnte ein Besuch eines der um-
liegenden Restaurants sein, die im
Sommer Außenplätze bieten.
Gorgassali-Platz
Geht man weiter in Richtung Mtkwa-
ri-Fluss, kommt man bald zum Gorgas-
salis Moedani, dem ehemaligen Markt-
platz, auch Maidan oder Kala ge-
nannt. Er wurde nach dem Stadtgrün-
der, König Wachtang Gorgassali, be-
nannt. Wir gehen weiter abwärts und
sehen rechter Hand die kleine armeni-
sche St.-Georgskirche, die 1251 durch
den armenischen Prinzen Umek gestif-
tet und im 18. Jh. umgebaut wurde.
Rechts neben dem Eingang findet der
aufmerksame Besucher das Grab des
Poeten Sajat Nowa, der 1765 während
der persischen Besatzung hier ermor-
det wurde. Der Innenraum der Kirche
ist recht klein. Besucher sind herzlich
willkommen, zuweilen finden Kirchen-
konzerte statt.
Antißchati-Kirche
Geht man die Straße weiter, kommt
man auf den Erekle-Platz, der auf der
linken Seite von einem winzigen Park
flankiert wird. Schon bald hinter dem
Platz erwartet den Spaziergänger auf
der rechten, der Mtkwari zugewand-
ten Seite ein anderes sehr berühmtes
Gotteshaus: die Antißchati-Kirche.
Auch sie wurde im 6. Jh. errichtet und
ist nach einer silbernen Ikone (georg.
Chati ) aus dem 12. Jh. benannt, der
Wunder zugeschrieben werden. Sie
soll aus der Antschi-Kirche in Südgeor-
gien stammen. In der fast winzig zu
nennenden Antißchati-Kirche wurde
schon 1755 von Philipp Kaitmasa-
schwili eine kirchliche Lehranstalt ein-
gerichtet. Sie ist von einem kleinen
Garten umgeben und der Kirchgänger
steigt ein paar Treppen hinab.
Narikala-Festung
Links neben der Kirche führt ein un-
scheinbarer Pfad bergan. Wer den kur-
zen, aber steilen Anstieg meistert, fin-
det sich auf den Ruinen der Narikala-
Festung wieder. Sie wurde gegen Ende
des 4. Jh. von den persischen Sassa-
niden erbaut. So darf es nicht verwun-
Die Antißchati-Kirche aus dem 6. Jahrhun-
dert ist die älteste Kirche Tbilisis
 
Search WWH ::




Custom Search