Travel Reference
In-Depth Information
ka gibt es noch nicht. Absolventen ler-
nen also erst bei Arbeitsantritt die
praktische Seite ihres Berufs kennen.
In Tbilisi gibt es mittlerweile eine
Reihe ausländischer Bildungsinstitu-
te, an denen sogar in englischer oder
französischer Sprache unterrichtet
wird. Der Besuch ist besonders presti-
geträchtig und dementsprechend
hoch sind die Studiengebühren.
Die wichtigsten Bildungseinrichtun-
gen sind die Staatliche Universität
Tbilisi, in der rund 30.000 Studenten
an 18 Fakultäten eingeschrieben sind.
Weiterhin gibt es die Technische Uni-
versität, die Staatliche Pädagogische
Universität, die Staatliche Medizini-
sche Universität sowie die Staatliche
Universität für Sprache und Kultur, alle
in Tbilisi. In Kutaisi befindet sich die
Akaki-Zereteli-Universität. Die Geor-
gische Akademie der Wissenschaften
hat zehn wissenschaftliche Abteilun-
gen und 63 Forschungsinstitute. Geor-
gien verfügt über 5000 Bibliotheken,
rund 250 Museen und ein Netzwerk
von 70 Archiven - für ein Land kaum
größer als Bayern imponierend!
Drogenprobleme
Die Anzahl Drogenabhängiger ist in
Georgien stark im Anwachsen begriffen,
die Süchtigen werden immer jünger. Im
Jahr 2006 wurde ein Verwaltungsakt
über den Missbrauch von Drogen verab-
schiedet. Personen, die illegal Drogen
konsumiert haben und erstmals dabei er-
wischt werden, müssen demnach ein
Bußgeld von 500 GEL zahlen, für georgi-
sche Verhältnisse ein riesige Summe. Wer
mehr als einmal positiv getestet wird,
zahlt mindestens 2000 GEL.
Dawit Otiaschwili, der Direktor der
Vereinigung Alternatives Georgien, der
13 Verbände aus fast allen Regionen
Georgiens angehören, geht davon aus,
dass so monatlich eine Million GEL in die
Staatskasse einfließen. Otiaschwili be-
streitet den Nutzen der Verordnung,
denn die Strafen stürzen viele Familien in
große materielle Not. Wer kann, verkauft
seinen Schmuck, um für die Strafe der
Kinder oder anderer Familienmitglieder
aufkommen zu können. Kann die Familie
die Summe nicht begleichen, wird Eigen-
tum versteigert. Es gibt erste Präzedenz-
fälle, bei denen Familien ihr Haus verkau-
fen mussten, andernfalls wäre es zwangs-
versteigert worden.
Chatuna Todadse, Direktorin der Wis-
senschaftlichen Abteilung des Instituts für
Drogensucht, befürwortet zwar eine fi-
nanzielle Verantwortung der Süchtigen,
jedoch sollten die Strafen angemessen
sein. Marina Asatiani, Direktorin des Pres-
se-Club-Projektes zur Schadensbekämp-
fung, fordert eine Bestrafung der Dealer,
des organisierten Verbrechens und der
Mafia, jedoch nicht der Süchtigen.
Gesundheitswesen
Das Gesundheitswesen war zu Zei-
ten der Sowjetunion kostenlos und je-
dem Bürger zugänglich. Im Rahmen
der Reformen werden Krankenhäuser
und medizinische Behandlungen mehr
und mehr privatisiert und sind für
große Teile der Bevölkerung nicht
mehr erschwinglich. Ohne eine intak-
te Familie, die für die Bezahlung der
Behandlung aufkommt, hat ein Kran-
ker schlechte Karten.
(Quelle: „Georgia Today“, 18.-
24.5.2007)
 
Search WWH ::




Custom Search