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sien und Südossetien untergebracht
werden, was das Land mit damals et-
was mehr als fünf Millionen Einwoh-
nern überforderte. Erst seit wenigen
Jahren besinnt man sich auf den Tou-
rismus als Geldquelle, zumal Land-
schaft und Natur geradezu dafür be-
stimmt sind. Präsident Saakaschwili be-
rief Spezialisten in seine Regierung
und kümmert sich um Investitionen.
In Tbilisi gibt es bereits eine Reihe
von guten und sehr guten Hotels, wei-
tere werden folgen. Am Schwarzen
Meer, vor allem in Batumi, werden In-
vestitionen getätigt. Dennoch muss
noch viel getan werden. Die Verkehrs-
infrastruktur steckt noch in den Kin-
derschuhen, es fehlen Bahnhöfe und
Busbahnhöfe, die nach mitteleuropäi-
schen Maßstäben den Namen über-
haupt verdienen. Selten findet der
Tourist einen Fahrplan und wenn,
dann nur in der für Georgier lesbaren
Schrift. Überhaupt ist es oft schwer,
ein Hotel oder Restaurant als solches
zu erkennen, da die meisten nur Geor-
gisch oder gar nicht beschriftet sind.
Des Weiteren gibt es kaum Ausschil-
derungen in den Städten, die auf Se-
henswürdigkeiten hinweisen. In den
Bergen findet man fast keine ausge-
schilderten Wanderwege, kein Netz
von Berghütten, keine Parkplätze, oft
nicht einmal befestigte Straßen.
In ganz Georgien suchte man bis
vor Kurzem vergebens nach einem
Touristeninformationszentrum oder
Fremdenverkehrsamt, ein Anfang ist
jedoch gemacht. Besonders in Tbilisi
sind erste Schritte in Richtung einer
touristenfreundlicheren Infrastruktur
zu erkennen. Die ersten Metrostatio-
nen haben Namensschilder in lateini-
scher Schrift erhalten, ebenso einige
Straßen im Zentrum. In den Hotels ab
der Mittelklasse spricht man zumin-
dest in der Rezeption etwas Englisch
und am Tbilisier Bahnhofsschalter für
Fahrkarten nach Baku oder Jerewan
arbeitet inzwischen eine Englisch spre-
chende Angestellte. Weitere Fort-
schritte dürften nicht lange auf sich
warten lassen. Besonders beeindru-
ckend: Innerhalb kürzester Zeit hat
auch das kleinste Dorf ein zweispra-
chiges Ortseingangsschild erhalten,
sowohl in georgischer als auch in eng-
lischer Sprache bzw. in georgischen
und lateinischen Buchstaben.
Man sollte vor allem die Vorteile
nicht vergessen, die das Land bietet:
unglaublich gastfreundliche Men-
schen, eine Jahrtausende alte Kultur
und günstige Preise. Man kann durch
das Land reisen, ohne wie in vielen an-
deren Ländern ständig von Schlep-
pern belästigt zu werden, und hat auf
engem Raum viele Möglichkeiten, sich
am Meer, im Gebirge und in den Städ-
ten zu erholen und das Land und seine
Menschen zu entdecken.
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