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wertet und ist seither relativ stabil. Der
IWF gewährte Georgien 1995 einen
Kredit in Höhe von 206 Milliarden
US-Dollar, Deutschland noch einmal
50 Milliarden DM.
Schweiz sind es an die 40 Liter pro
Tag!).
Arbeitslosigkeit
Durch den Wegbruch der Industrie
stieg die Arbeitslosigkeit rapide an.
Verlässliche Zahlen sind schwierig zu
finden, die Arbeitslosigkeit ist regional
sehr unterschiedlich ausgeprägt, bis zu
70 % scheinen möglich. Offiziell zäh-
len in den Städten 25 % als arbeitslos,
auf dem Lande 6 %. Tatsächlich liegt
die Arbeitslosigkeit mindestens dop-
pelt so hoch.
Allerdings bleibt die Frage: Wer zählt
eigentlich als arbeitslos? Der Taxifah-
rer, der keine Steuern zahlt, die Stra-
ßenverkäuferin, die Sonnenblumen-
kerne feilbietet, der Vermieter, der
schwarz vermietet? Der Landwirt, der
mit Joghurtgläsern von Haus zu Haus
zieht? Bürgerkriegsflüchtlinge erhalten
etwa 10 US$ als Unterstützung, arbei-
ten aber auf Baustellen oder auch auf
Märkten als Verkäufer von Waren aller
Art. Sind sie arbeitslos?
Stromversorgung
Ein großes Problem war und ist die
Stromversorgung. Obwohl Georgien
reich an Wasserkraft ist, konnte es
seinen Strombedarf trotz der inzwi-
schen am Boden liegenden Industrie
nicht decken. Die Wasserkraftwerke
wurden schlecht gewartet und liefen
bei weitem nicht an ihrer Lastgrenze,
ausländische Lieferungen, vor allem
aus Russland, aber auch aus Aserbaid-
schan oder Turkmenistan, konnten
nicht bezahlt werden und wurden
vorübergehend eingestellt. Inzwischen
hat sich der Energiesektor normali-
siert, aber Abschaltungen gehören
noch nicht der Vergangenheit an.
Selbstversorgung
Der Viehbestand soll sich seit der
Erlangung der Unabhängigkeit vervier-
facht haben. Wo auch immer man ent-
langfährt, laufen Kühe, Pferde, Schafe
oder Schweine über den Weg. Diese
tragen zur Subsistenzwirtschaft bei,
die den Menschen zum Überleben
hilft: Man baut die wichtigsten Lebens-
mittel selbst an und hält Tiere. Nun ist
nicht jeder Tierhalter gleich ein Land-
wirt. Es fehlen häufig das Fachwissen
und die Geräte für eine zielgerichtete,
ertragreiche Landwirtschaft. So soll
der Milchertrag pro Kuh im Durch-
schnitt 6-8 Liter pro Tag betragen (in
Deutschland, Österreich oder der
Armut
Georgien verfolgt eine neoliberale
Wirtschaftspolitik, keine soziale
Marktwirtschaft. Es gibt nur in ganz
wenigen Firmen eine Art Altersvorsor-
ge. Der Jahresdurchschnittslohn be-
trug im Jahr 2005 nur 810 US$! Etwa
54 % der Bevölkerung lebt unterhalb
der Armutsgrenze, etwa die Hälfte da-
von weit unterhalb.
Die Lage der Rentner ist besonders
prekär. Jeder Georgier hat Anspruch
auf eine Rente in Höhe von zurzeit
38 GEL, egal ob er gearbeitet hat oder
 
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