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tenbank MOS. Das Ziel jeder Naturwissenschaft ist die Aufklärung der Logik des Schöpfers
(ungeachtet, ob man darunter Gott oder die Natur versteht). Viele Datenbankspezialisten
untersuchen die Oracle Datenbank (bewusst oder unbewusst) wie ein Naturphänomen. Es
spielt dabei keine große Rolle, dass der Schöpfer dieses „Naturphänomens“ seinen Sitz in
den Vereinigten Staaten hat. Die Logik der Jungs aus Redwood City ist auch nicht immer
einfach zu verstehen.
Kehren wir aber zurück zu unserem Hauptthema. Was bedeutet dieser Ansatz für Per-
formance Tuning? Das Performance Tuning hat mit vielen Datenbankbereichen zu tun.
Aus diesem Grund ist es sehr schwierig einzugrenzen, was ein Spezialist für Performance
Tuning wissen muss. Sein Wissen muss sich ziemlich in die Breite erstrecken. Sehr oft
muss sein Wissen auch in die Tiefe gehen, um die entstandenen Probleme richtig analysie-
ren und beheben zu können. Ich kann mir schlecht vorstellen, wie man dieses Wissen ganz
ohne die oben beschriebenen Experimente aufbauen kann.
Man kann aber diesen Ansatz auch im Falle konkreter Performanz-Probleme gebrau-
chen. Wenn man mit einem komplexen Problem zu tun hat, muss man sehr, sehr aufmerk-
sam sein. Jede Kleinigkeit kann einen Schlüssel zu der Problemlösung liefern. Hier ist es
wichtig, dass Ihr Tool für Performance Tuning gut genug ist, um so wenig wie möglich zu
übersehen. Es ist sehr gut, wenn bereits der erste Versuch, das jeweilige Problem zu lösen,
den Erfolg bringt. Oft ist das aber nicht der Fall. In solchen Situationen braucht man keine
Hemmung vor den Experimenten zu haben. Man kann so mit mehreren kleinen Schritten
an das Ziel kommen. Wenn ein Experiment nicht zu der richtigen Lösung führt, kann es
oft neue Erkenntnisse liefern, die das Problem zu knacken helfen.
Wenn ich an einem Problem arbeite und plötzlich merke, dass meine Beobachtungen
und meine Erkenntnisse, die ich bei dieser Arbeit gewonnen habe, von meinen Vorstel-
lungen über die Oracle Datenbank abweichen, versuche ich die Gründe dafür zu klären.
Manchmal komme ich auf diesem Weg einem Bug von Oracle auf die Spur (was für eine
Problemlösung auch behilflich sein kann). Manchmal lerne ich dabei etwas Neues. Was
kann denn besser als „learning by doing“ sein?
16.2
Das Prinzip von „Ockhams Rasiermesser“ bei Performance
Tuning
Im Abschn. 16.3 beschreibe ich, wo und wie ich beim Performance Tuning anfange. Das
mache ich, weil die Anfangsphase angeblich einige Schwierigkeiten darstellt und ich im-
mer wieder danach gefragt werde. Noch wichtiger finde ich die allgemeine Methodologie,
wie man rationell und erfolgreich an einer Problemlösung arbeiten kann. Das Prinzip von
Ockham ist meiner Meinung nach eine der Richtlinien, die für Performance Tuning sehr
effektiv ist.
Dieses Prinzip kommt aus dem 14. Jahrhundert und hat mit „Sparsamkeit“ der Theori-
en zu tun. Die Beschreibung dieses Prinzips basiert auf dem Artikel aus der Wikipedia. In
einer vereinfachten Form lautet dieses Prinzip so:
 
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