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Im 2. Abschnitt der Konfliktpipeline müssen die Gesprächspartner ihren
Standpunkt verdeutlichen, ohne jedoch schon in die Diskussion einzusteigen. Das
beinhaltet, sich verständlich zu äußern und genau zuzuhören. Für IT-
Sicherheitsbeauftragte, Datenschützer und Co. ist das Zuhören allerdings gar nicht
so einfach. Ihre Gesprächspartner bringen in den seltensten Fällen das Fachwissen
mit, eine konstruktive Aussage zu formulieren. Hier ist gezieltes Nachfragen nötig,
ohne dabei schon zu bewerten, ob etwas geht oder nicht. Sie müssen Ihr
Gegenüber also dabei unterstützen sich verständlich auszudrücken. Vielleicht
fragen Sie sich jetzt: „Warum soll ich denn dem anderen auch noch dabei helfen, seine
verbohrten, technisch unmöglichen und viel zu teuren Vorstellungen zu äußern?“ Da es
in diesem Abschnitt noch nicht darum geht die gemachten Aussagen zu
diskutieren, liegt es in ihrem eigenen Interesse, diese verbohrten, technisch
unmöglichen und viel zu teuren Vorstellungen genau zu verstehen - dieses Wissen
wird ihnen im 3. Abschnitt der Konfliktpipeline zugutekommen.
Bleibt noch die Frage: „Wer fängt an?“ Den Einstieg ins Thema sollten die
Sicherheitsexperten suchen. Wenn sie dem Gesprächspartner den Vortritt lassen,
wird dieser leicht unsicher und misstrauisch, weil die meisten Menschen instinktiv
wissen, dass sie Gefahren nicht richtig einschätzen können. Wenn die
Sicherheitsexperten den thematischen Einstieg übernehmen, vermeiden sie in
jedem Fall, dass die Aussage ihres Gegenübers zu sehr daneben liegt.
Abbildung 3-11:
Abschnitt 3: Der Dialog
Die bisherigen Abschnitte der Konfliktpipeline waren nicht sonderlich schwer. Im
3. Abschnitt muss sie jedoch besonders stabil gebaut sein. Während im zweiten
Abschnitt der Gesprächsdruck gestiegen ist, indem die Standpunkte ausgetauscht
wurden, muss im dritten Abschnitt verhindert werden, dass sie mit immer
eindringlicheren Worten bekräftigt oder endlos wiederholt werden. In Abbildung
3-7 waren das die grau hinterlegten unnötigen Konfliktanteile.
Am besten startet man in den dritten Abschnitt mit dem Beispielsatz über die
konstruktive Kommunikation von Seite 66: „Wir haben ein gemeinsames Problem, weil
wir zur Zeit keine Idee haben, wie wir unsere gegensätzlich erscheinenden Ziele weitgehend
vereinen können. Wir werden jedoch einen Weg suchen, das zu erreichen.“ Diese Aussage
beinhaltet die einzuschlagende Richtung für die Dialogphase. In diesem Teil des
Gesprächs werden die Argumente ausgetauscht, nachdem vorher klar umrissen
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