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verseucht und auf allen vorhandenen Backup-Datenträgern ist der Virus auch. Für
mehr Datenträger war kein Geld da - die Raucherecke musste überdacht werden.
Nicht anders sieht es mit der forensischen Untersuchung der Protokolldateien aus:
„Ein Krimi“ .
Auf der Security-Bühne sind die Experten Autor, Regisseur und Titelheld zugleich.
Leider arbeiten sie mit Schauspielern zusammen, die ungern Drehbücher lesen
und eher auf das Stegreiftheater spezialisiert sind. Alles in allem ergibt sich so ein
Schauspiel, bei dem der Regisseur mit auf der Bühne steht und jedem den Text des
Stücks hinterhertragen muss. Wir wollen uns im Folgenden ein Beispiel einer
solchen Bühne anschauen:
Das Publikum der Security-Bühne ist erlesen. Es besteht neben den
Mitarbeitern zum Beispiel aus Security-Redakteuren aller Couleur. Unter
ihnen die schärfsten Kritiker, die der Vorstellung ohnehin nur beiwohnen, weil
sie über die Schwächen des Stücks berichten wollen. Die Fachzeitschriften und
Online-Portale, für die sie arbeiten, berichten nicht über Sicherheit, sondern
über Unsicherheit.
Andere wiederum schauen sich das Stück an, um an Informationen zu
kommen, die normalerweise hinter den Bühnenaufbauten versteckt sind.
Vielleicht plappert einer der Schauspieler die Pointe des nächsten Stücks noch
vor dessen Erstaufführung aus.
Einige sind auch nur gekommen um ziellos einige Tomaten in Richtung Bühne
zu werfen in der Hoffnung die Handlung zu stören - dann haben die Security-
Redakteure wieder was zum Schreiben. Manche Redakteure bezahlen die
Tomaten-Werfer sogar dafür. Wieder andere bieten ihre Dienste zum Schutz
vor Tomaten-Werfern im Jahres-Abo an. Auch von denen werden die Werfer
ab und an finanziell unterstützt.
Ein besonders netter Zuschauer steht mahnend vor dem Orchestergraben und
versucht die Akteure darauf hinzuweisen, dass jederzeit jemand das
Bühnenlicht ausschalten könnte, weil der Schalter frei zugänglich ist. Da der
Security-Held gerade als Regisseur einem Schauspieler den Text zum zehnten
Mal erklären muss, hört er von der berechtigten Mahnung nichts. Der
Schauspieler, der die Rolle des Geschäftsführers spielt, gibt gerade auf der
anderen Seite der Bühne ein Interview. Er berichtet von dem immensen
Aufwand, mit dem die Bühnenbeleuchtung modernisiert wurde: „Damit steht
unser Theater an der Weltspitze“ , berichtet er den Reportern voller Stolz und hält
den Schumi-Daumen in die Kameras.
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