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Im Zeichen des Roten Drachen -
walisische Sprache und Identität
Cardiff, Queen Street, Fußgänger-
zone: Eine Gruppe Halbwüchsiger
albert herum. Die dunkelhäutigen
Jungen mit Wurzeln auf dem indi-
schen Subkontinent sprechen eine
Sprache, die nicht Englisch ist. Urdu?
Hindi? Paschtu? Nein, Walisisch!
schottische Gälisch bilden den goide-
lischen Zweig.
Die Bezeichnung Cymry für die
Waliser - in Abgrenzung zu den An-
gelsachsen - ist erst seit dem 5./6. Jh.
verbürgt. Das Wort bedeutet so viel
wie ›Landsleute, Kameraden‹. Die An-
gelsachsen und Franken wiederum be-
zeichneten ihre Nachbarn als ›Fremde‹:
wealh bzw. Welsh. Man vergleiche das
deutsche ›Welsch‹ für Grenznachbarn,
die einem nicht geheuer sind.
Walisisch (Kymrisch) gehört zur indo-
germanischen Sprachfamilie und zu
den ältesten noch gesprochenen Spra-
chen in Europa. Es ist ein Relikt der
einst einflussreichen Kultur der Kelten
in Mitteleuropa und so alt wie Grie-
chisch oder Sanskrit, somit sehr viel
älter als Englisch oder Deutsch. Unter
den vier noch gesprochenen kelti-
schen Sprachen steht das Kymrische
dem Bretonischen am nächsten, mit
dem es den britannischen Zweig der
keltischen Sprachen bildet. Das in Ir-
land gesprochene Gälisch und das
Wie Walisisch überlebte
Mit seinen Acts of Union 1536-43 be-
siegelte Heinrich VIII. die Verschmel-
zung von England und Wales, machte
Englisch zur Amtssprache und führte
auch in Wales die Reformation ein. Im
konservativen Wales hatten Papst und
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