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Natur im Stress
Mittlerweile verzeichnet der Snowdo-
nia Nationalpark pro Jahr 8 Mio. Besu-
cher, Zehntausende Passagiere trans-
portiert die Bergbahn nach oben,
hinzu kommen die Besucher, die den
Gipfel zu Fuß oder per Mountainbike
erklimmen. Die Folgen für die Natur
sind gravierend. Erodierte Wander-
wege stellen nur ein Problem dar, no-
torische Staus auf den Zufahrtsstraßen
ins Gebirge im Sommer ein anderes.
92 % der Besucher kommen mit dem
Auto. Die im Sommer verkehrenden
Sherpa-Busse (www.snowdoniagreen
key.co.uk) sind eine gute Alternative
zum eigenen Auto. Apropos Umwelt:
Mülleimer werden im National Park
grundsätzlich nicht aufgestellt; jeder
soll seinen Müll mit nach Hause neh-
men. In nachhaltiger Architektur übt
sich das 2009 eröffnete Gipfel-Infozen-
trum Hafod Eryri: Das Regenwasser
vom Dach wird zur Toilettenspülung
genutzt, die großen Fenster gewähren
nicht nur grandiose Ausblicke, sondern
helfen auch Energiekosten sparen, da
sie Sonnenlicht und -wärme einfangen.
Daten und Fakten zum
Mount Snowdon
Höhenangaben: Sechs Kämme
und fünf Gipfel machen das
Snowdon-Massiv aus: Yr Wyddfa
(1085 m), der höchste Gipfel, wird
flankiert von Garnedd Ugain
(1065 m), Crib Goch (923 m),
Y Lliwedd (898 m) und Yr Aran
(747 m).
Erstbesteigung: Clogwyn Du'r
Arddu (›die schwarze Klippe‹)
wurde 1798 bestiegen.
Karte der Bergrouten:
www.walkeryri.org.uk
Website Snowdonia-Nationalpark:
www.eryri-npa.gov.uk
Wetter: Die Niederschlagsmenge
am Snowdon beträgt im Jahres-
durchschnitt 4500 mm, ein Spit-
zenwert für britische Verhältnisse.
Bis in den April ist Schnee an
der Tagesordnung. Im Sommer
herrscht oft Nebel. Wetterinfos:
www.metoffice.gov.uk/outdoor/
mountainsafety.
und Einzelpersonen auf dem Pfad, so
Borrow. Schon damals erwarteten die
Gipfelstürmer oben ein Erfrischungs-
kiosk mit Kaffee und Bierausschank
und - wenn das Wetter es erlaubte -
eine fantastische Aussicht über Angle-
sey und die Irische See.
Zu Ostern 1896 war die Snowdon
Mountain Railway fertig. Die Zahnrad-
bahn wird noch heute bisweilen mit
Dampflokomotiven, meist aber mit
Dieselloks, bis hinauf zum Gipfel gezo-
gen. Bei ihrer Inbetriebnahme gab es
den bisher einzigen ernsten Unfall: Die
Dampflok sprang aus den Schienen
und überschlug sich, ein Passagier
sprang in Panik aus dem Zug und kam
ums Leben.
Leichtsinn fehl am Platz
Bei der Bergrettung ist der Snowdon
bekannt als »probably the busiest
mountain in Britain« (Llanberis Moun-
tain Rescue Team). Vor allem beim
Klettern überschätzen sich viele und
brechen ohne oder aber mit unzurei-
chender Alpinistenausrüstung und -er-
fahrung auf. Eine echte Herausforde-
rung ist z. B. der Felsgrat Crib Goch
(923 m). Dass Sir Edmund Hillary hier
für die Besteigung eines Achttausen-
ders, des Mount Everest, übte, sagt
eigentlich schon genug - Höhe ist eben
nicht alles.
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