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… und fällt er in den Graben
Bald ist links ein Stück des Walls sicht-
bar, durchlöchert von Kaninchenbau-
en, davor der Graben. Hier sieht er
so aus wie fast überall auf der westli-
chen, der walisischen Seite. Bei Rhos-
y-meirch trifft man auf eine kleine
Straße, die links zur B 4357 führt. Man
folgt ihr links bis zur Kreuzung mit der
B 4355 wenige 100 m weiter. Auf dieser
geht man Richtung Presteigne. Nach ei-
ner Linkskurve und einer Farm passiert
man links von der Straße ein Gatter auf
den Pfad, der hier auf dem Originalwall
verläuft. Wo er nach 500 m die Straße
wieder kreuzt, liegt ein Parkplatz mit
Informationstafel zum Offa's Dyke.
Bevor man sich auf den Weg macht,
lohnt ein Besuch im Offa's Dyke Cen-
tre. Dort gibt es topografische Karten
und Wanderführer, die den Fernwan-
derweg im Detail beschreiben. Der
mittelalterliche Wallgraben blieb nur
in wenigen Abschnitten so gut erhal-
ten wie nördlich und südlich von
Knighton, der Stadt direkt auf dem
Dyke. Eine interaktive Ausstellung im
Besucherzentrum erklärt das vermu-
tete Wie und Warum der Anlage. Man
erfährt u. a., dass jeder Gutsherr in
Mercia verpflichtet wurde, 1,25 m des
Walls bauen zu lassen - von Vasallen,
Leibeigenen oder Sklaven.
Ein antiwalisischer Schutzwall?
Archäologen sind zu Erkenntnissen
über die Bauweise des Walls gekom-
men, die kaum überraschen: Der Aus-
hub aus dem ursprünglich bis zu 2 m
tiefen Graben diente praktischerweise
mit als Material für den bis zu 8 m ho-
hen Wall. Gegenstand heftiger Dispute
unter Wissenschaftlern ist dagegen die
Funktion des Walls: Konnte er notfalls
verteidigt werden? Dagegen spricht,
dass Spuren von Palisaden oder Wach-
türmen fehlen. Oder diente Offa's Dyke
lediglich als Demarkationslinie in ei-
nem zwischen Walisern und germani-
schen Siedlern strittigen Gebiet?
Über windige Höhen
Das folgende Stück ist nicht nur dank
des Parkplatzes das am meisten be-
gangene, es ist auch das eindrucks-
vollste. Hinter einem kleinen Kiefern-
wald kommt die windige Höhe von
Hawthorn Hill (400 m) in den Blick und
links der kleine Obelisk für den vikto-
rianischen ›Eisenbahnkönig‹ und Herrn
über Norton Manor, Richard Green-
Price. Nun geht man auf der Krone des
Walls, der sich über die Hügelkuppen
voraus windet - bis sich die Struktur
wieder verliert, der Pfad, eine Schaf-
weide querend, leicht bergab führt und
an einem Tor scharf rechts abknickt.
Weiter Blick ins Feindesland
Unstrittig ist, dass man vom Wall wie
vom Wanderweg stets beste Ausblicke
über das walisische Gebiet hat. Vom
Start am Offa's Dyke Centre wandert
man in Knighton zuerst am Clocktower
vorbei und die steile Straße Larkey
Lane hinauf, dann rechts in die Ffryd
Terrace Richtung Golfplatz. Von der
Teerstraße nimmt man rechts Stufen in
den Wald hoch. Durch ein Gatter ge-
langt man auf den Golfplatz, diesen
links lassend, geht es Richtung Süden.
Abkürzung durch den Wald
Hawthorn Hill links lassend, bewegt
man sich hangabwärts über die Weide
zu einem Gatter auf ihrer Ostseite. Hier
verlässt man Offa's Dyke Path und
nimmt den Reitweg (bridleway, Sym-
bol Hufeisen) abwärts durch schönen
Wald mit alten Eichen, zuletzt über das
Gelände einer Farm. Der Pfad mündet
auf den Schotterweg abwärts in den
Ort Norton, wo man an Werktagen
einen Bus zurück nehmen kann.
 
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