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Völkerwanderung
Das 5. und 6. Jahrhundert brachte
wichtige Einschnitte: den Zusammen-
bruch des Römerreiches und den Ein-
fall von verschiedenen germanischen
Volksgruppen wie den Vandalen, den
Sweben (oder Sueben), den Alanen
und den Westgoten. Letztere behiel-
ten die Oberhand, besiegten die Swe-
ben und führten Spanien unter den
Königen Leowigild und Rekkared I.
erstmals zu so etwas zu wie einer poli-
tischen Einheit. Zudem gingen Herr-
scher und katholische Kirche ein en-
ges Bündnis ein. Allerdings standen
die Westgoten in Konflikt mit den un-
nachgiebigen Basken, wobei es vor
allem um die fruchtbaren Ebenen im
Zentrum und Süden des heutigen
Baskenlandes ging. Zu jener Zeit for-
mierten sich die verschiedenen baski-
schen Stämme zu einer Einheit, zumal
sie sich auch von den aus dem Nor-
den kommenden Franken bedrängt
sahen.
und die Seinen bei der Schlacht von
Tours und Poitiers im Jahre 732.
Auf spanischem Gebiet folgte bis
zum Ende des Mittelalters dem poli-
tisch selbständigen Emirat zunächst
das unabhängige Kalifat von Córdo-
ba, der Zerfall in Kleinkönigreiche (tai-
fas) und schließlich der Fall des letzten
maurischen Reiches der Nasriden im
südspanischen Granada (1492).
Vor allem im Süden manifestierte
sich eine unvergleichliche Blüte isla-
mischer Kultur, was sich noch heute
an zahlreichen Bauwerken von Welt-
rang ablesen lässt: ob an der Alham-
bra in Granada, der Mezquita in Cór-
doba oder der Giralda in Sevilla.
Außerdem machten sich die Mauren
auf den Gebieten der Astronomie, Phi-
losophie, Kartografie und Medizin ver-
dient, führen den Terrassenfeldbau
und zahlreiche Nutzpflanzen ein und
waren weitaus toleranter und aufge-
schlossener als die mittelalterliche
Christenheit.
Das maurische Spanien
Reconquista
Nach dem Tod des Westgotenkönigs
Witiza im Jahre 710 kam es zu Thron-
streitigkeiten und Wirren im Reich. So
konnten kurze Zeit später, im Jahre
711, die Mauren fast ohne Probleme
im Süden der Iberischen Halbinsel ein-
fallen und sich über fast das gesamte
heutige Spanien ausbreiten. Beim an-
dalusischen Jerez de la Frontera wurde
der letzte Westgotenherrscher Rode-
rich von den Muselmanen besiegt.
Ein weiteres Vordringen nach Zen-
traleuropa verhinderten Karl Martell
Allerdings gelang es den Mauren
nicht, sich im gebirgigen, kühlen und
schwer zugänglichen Norden festzu-
setzen. Und genau dort begannen be-
reits im 8. Jahrhundert die ersten fass-
baren Auf- und Widerstandsbewe-
gungen. Die gemeinschaftliche Ge-
genwehr gegen die neuen Fremdherr-
scher schufen die Basis für die Recon-
quista, die oftmals alles andere als
„christliche“ Rückeroberung des Lan-
des, sowie die Voraussetzungen für re-
gionale Königreiche und damit für die
 
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