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und jung, Wanderer und Pedalritter.
Man plaudert, kocht, trinkt, schont die
geschundenen Füße oder das vom
Sattel gebeutelte Gesäß, bettet sich
zu klösterlicher Zeit auf eine durch-
gelegenen Pritsche im Schlafsaal und
fühlt sich in der Nacht zu zerschla-
gen, um den schnarchenden Wallfah-
rer im Hochbett nebenan zur Mäßi-
gung anzuhalten. Am Morgen be-
ginnt, wie in jeder Herberge, die
Unruhe ab 5.30/6 Uhr. Schließlich
ist spätestens Glockenschlag Acht
Kehraus.
Pilgerherbergen sind vor Ort relativ
leicht zu finden, können jedoch unter
keinen Umständen in irgendeiner
Form reserviert werden (Ausnahme:
manche private). Da sie zumeist un-
mittelbar am historischen Weg liegen,
braucht man nur den dicken gelben
Pfeilen an Hauswänden oder auf dem
Asphalt bzw. auf Gehwegen zu folgen.
Mitunter sind die Herbergen auch als
„albergue de peregrinos“ oder „refu-
gio“ ausgeschildert. Wanderer haben
bei Aufnahme und Bettenvergabe nor-
malerweise Vorrang vor Radlern, mo-
torisierte Pilger werden nicht aufge-
nommen (zum Thema Jakobsweg per
Fahrrad siehe im selben Kapitel unter
„Radfahren“).
In den letzten Jahren ist eine ganze
Reihe von Pilgerherbergen neu eröff-
net worden. In Galicien gibt es traditi-
onsgemäß besonders viele.
Zu den immer häufiger gewordenen
privaten Pilgerherbergen gibt es eine
aufschlussreiche Homepage mit aktu-
ellen Adressen: www.redalbergues
santiago.com (auf Spanisch).
Ausstattung der Herbergen
Was die Einrichtung der manchmal
Kirchen angeschlossenen Pilgerher-
bergen betrifft, so können sie vollkom-
men unterschiedlich sein.
Zumindest verfügen alle über Toilet-
ten und Dusche, wobei man zur Si-
cherheit eigenes Toilettenpapier mit-
bringen sollte und immer eigene
Handtücher dabei haben muss. Hei-
ßes Wasser darf man bei den Duschen
nicht unbedingt erwarten. Manchmal
haben die vorher eingetroffenen Wall-
fahrer das über Boiler erwärmte Nass
schon weggeduscht.
Zum angenehmen Luxus einiger Pil-
gerherbergen zählen ein Aufenthalts-
raum, Küchen oder Kochnischen.
Töpfe, Geschirr und Besteck sind
manchmal vorhanden, doch verlassen
sollte man sich darauf nicht.
 
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