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Tagesmenüs ist ein einfacher Tafelwein
meist im Preis inbegriffen.
Bei den hochprozentigeren Geträn-
ken sind einige als Spezialitäten her-
vorzuheben. So beschließt man ein Es-
sen gerne mit einem eisgekühlten,
süßen Schlehenlikör (pacharán) oder
einem ebenfalls gut gekühlten, schar-
fen Tresterbranntwein (orujo) ab.
Dessen Wirkungen sollte man ebenso-
wenig unterschätzen wie jene des
asturischen Nationalgetränks: dem
prickelnden, säuerlichen Apfelwein
(sidra). Auch im Baskenland ist die
sidra populär. Wer dort in einem spezi-
ellen Sidra-Restaurant essen geht, darf
sich in der Regel soviel kostenlos nach-
schenken (oft in Selbstbedienung) wie
man will. Empfehlung des Autors: Bei
mehr als drei Gläsern Apfelwein an
Aspirin denken!
Eine galicische Spezialität ist die
„queimada“, bei der Branntwein in ei-
ner weißen Porzellanschüssel ent-
flammt wird. Nach Erlöschen der blau-
en Flammen bleibt eine Flüssigkeit
zurück, die erstaunlicherweise sehr
kalt ist. Eine arbeitsintensivere Varian-
te ist jene, bei der man Kaffeebohnen,
Zitronenscheiben und Maraschinokir-
schen hinzugibt und flambiert.
Natürlich gibt es in Spanien auch
Bier. Wer Flaschenbier mag, bestellt
eine „cerveza“; wer ein frisch vom Fass
gezapftes bevorzugt, ordert eine
„caña“.
Auf ähnliche sprachliche und ge-
schmackliche Feinheiten müssen auch
Fans von Kakao achten. Bestellt man
eine „chocolate“, bekommt man eine
schwer trinkbare, zähflüssige Kakao-
masse, in die Spanier gerne Fettkringel
(churros) tunken. Ansonsten gilt es,
das Getränk beim Markennamen zu
nennen: „cola cao“.
Wasser
Jenes Wasser, das aus spanischen
Leitungen sprudelt, ist nach deut-
schem Ermessen äußerst stark ge-
chlort - das riecht und schmeckt man
auch. Was nicht heißt, dass man es
nicht trinken kann. Schließlich können
sich Millionen Spanier nicht irren; ne-
ben Wein gehört Wasser - und zwar
frisch aus der Leitung gezapftes - wie
in Frankreich als Begleitgetränk zu den
Mahlzeiten. Das gilt auch in einfachen
Restaurants.
Ist man bei einer spanischen Familie
zu Gast, sollte man es ihr nicht ver-
übeln, wenn man ebenfalls Leitungs-
wasser serviert bekommt; viele ken-
nen es nicht anders und schmunzeln
über das hierzulande übliche An-
schleppen von Mineralwasserkästen.
Bestellt man Mineralwasser, sollte
man darauf hinweisen, welches: „con
gas“ (mit Kohlensäure; unter Spaniern
nicht sehr populär) oder „sin gas“ (oh-
ne Kohlensäure; der Standard). Es ist
kein Problem, in Lebensmittelgeschäf-
ten und Supermärkten kohlensäure-
freies Wasser zu kaufen. Demhinge-
gen findet man Wasser mit Kohlensäu-
re seltener; für Gesundheitsbewusste
ist das mineralreiche Sprudelwasser
der Marke „Vichy Catalan“ das Non-
plusultra.
Jakobspilger werden sich wahr-
scheinlich daran gewöhnen, an den
Dorfplätzen den Brunnen (meist grün
 
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