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Diktator aus Ferrol:
Francisco Franco
Er war Militarist, militaristischer geht's kaum:
Francisco Franco Bahamonde (1892-1975),
der aus Ferrol stammende spanische Dikta-
tor. Seine Militärlaufbahn kannte nur Aufstie-
ge, Stufe um Stufe, bis er im Jahre 1926 zum
seinerzeit jüngsten spanischen General er-
nannt wurde. In dieser Funktion war er
führend an der Niederschlagung des sozia-
listischen Aufstands 1934 in Asturien betei-
ligt. Nach der Militärrevolte Mitte Juli 1936
avancierte er zum Befehlshaber in Spanisch-
Marokko und bald darauf - im blutigen und
bis 1939 andauernden Spanischen Bürger-
krieg - zum caudillo, zum „Führer“ Spaniens.
Bis zu seinem Tod am 20. November 1975
regierte der von Regimefreunden auch ger-
ne generalísimo, der „große General“, ge-
nannte Franco mit eiserner Hand. Zeitweise
vereinte er alle Macht auf seine Person:
Staatschef, Regierungschef, militärischer
Oberbefehlshaber und Führer der Einheits-
partei. Per Nachfolgegesetz legte Franco fest,
wie es nach seinem Tod mit Spanien weiter-
gehen sollte und bestimmte den Bourbonen
Juan Carlos zum künftigen König. Doch der
hängte instinktiv und glücklicherweise sein
Fähnchen nach dem neuen Wind des politi-
schen Aufbruchs und erwies sich als einer
der wichtigsten Motoren bei der Demokrati-
sierung des Landes.
Lassen wir über Franco einen katalani-
schen Schriftsteller zu Wort kommen, der ein
direkt Betroffener der Repressalien und der
Zensur des Regimes war: Juan Goytisolo. In
seinem Buch „Spanien und die Spanier“
schreibt er über den Altdiktator: „Er verlang-
te keine Treue gegenüber irgendeiner Welt-
anschauung, sondern nur den schlichten Ge-
horsam. Die offizielle Skala der Tugenden
und Verdienste kannte nur diesen einen
Maßstab: die Ergebenheit gegenüber seiner
Person.“
Wer das über einer kleinen Halb-
insel ausgebreitete Ferrol auf dem Rei-
seplan auslässt, verpasst nicht allzuviel.
Ein Bummel sollte zu dem am Paseo
de la Marina gelegenen Fischerhafen
und durch die am Rathausvorplatz be-
ginnende Fußgängerzone führen.
Der Rathausvorplatz, die Plaza de
Armas, liegt mitten in dem aufs 18. Jh.
zurückgehenden Magdalena-Viertel
mit seinen typischen schnurgeraden
Straßen. Dort liegt auch die im 18. Jh.
erbaute Kirche San Julián.
Zum Süden hin weist das Magda-
lena-Viertel nahe der Plaza de Galicia
zu den Hafenanlagen, wo sich an der
Avenida dos Irmandiños das Marine-
museum (Museo Naval) befindet; zu
den Exponaten zählen Schiffsmodelle
und Navigationsgerät (geöffnet Di-
Fr 9.30-13.30 Uhr, Sa und So 10.30-
13.30 Uhr). Immer wieder sollte man
in Ferrol auch auf die typischen Häu-
ser mit ihren Glasbalkonen achten.
Information i
Ferrols Touristenbüro ist in der Xunta de
Galicia im Edificio Administrativo Praza Ca-
milo José Cela zu finden, Ecke Rúa de Vigo,
Tel. 981-337131 oder 981-311179, Fax 981-
337013, www.ferrol.es.
Unterkunft N
Hotel Parador de Ferrol ( ++-+++ ), Calle Al-
mirante Fernández Martín s/n, Tel. 981-
356720, Fax 981-356721, ferrol@parador.es,
www.parador.es. Mit seinen Dekorationen
im Innern ist dieser Drei-Sterne-Parador von
Kopf bis Fuß auf Seefahrt eingestellt. Einige
Zimmer mit Hafenblick. Mit Restaurant, in
dem Meeresgetier nicht fehlen darf.
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