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Tapas und Pinchos
Vor dem Mittagessen (aber natürlich
auch abends) nehmen viele gerne ein
Appetithäppchen in einer Bar zu sich.
Andalusien-Reisenden ist jenes faszi-
nierende bunte Allerlei an Häppchen
unter dem Namen tapas bekannt, in
Spaniens Norden nennt man sie auch
pinchos (baskisch: pintxos). Jene tapas
oder pinchos sind ein leibhaftiges
Stück Spanien, das sich auf verschie-
denartigste Weise in appetitlichen
Auslagen ausbreitet (den Hygienevor-
schriften nach eigentlich geschützt
hinter Glas, aber das sieht man alles
nicht so eng). Unter den Begriff „ ta-
pas/pinchos“ fallen zum Beispiel ein
Schälchen Oliven, ein Rindfleischbäll-
chen, eine gebratene Paprikaschote,
eine Mini-Portion an Sardellenfilets in
Öl, ein Stückchen Fleisch auf Brot - es
ist eine endlos lange Liste, jede Bar of-
feriert ihre eigenen Spezialitäten. Die
Preise für die Häppchen sind in den
letzten Jahren stetig gestiegen; heut-
zutage kann man in ländlichen Gebie-
ten von 1 pro tapa ausgehen, in San
Sebastián und Pamplona durchaus
2 ⁄. Dagegen herrscht in der Stadt
León noch die erfreuliche Sitte, eine
tapa zum Bier oder Wein gratis zu be-
kommen (zumindest in den meisten
Kneipen).
Woher der Begriff „tapas“ kommt,
ist nicht hinreichend geklärt. Mutmaß-
lich geht der Brauch, ein Häppchen
zum Getränk zu reichen, auf König Al-
fonso X el Sabio („der Weise“) und da-
mit ins 13. Jahrhundert zurück. Unter
seiner Herrschaft soll angeordnet wor-
den sein, Nahr- und Schmackhaftes zu
den Getränken zu reichen, damit man
sich nicht sinnlos betrinken möge ...
Preiswert essen:
Tagesmenüs und Tellergerichte
Im Reisealltag ist es äußerst günstig,
an Werktagen mittags ein Restaurant
aufzusuchen und dort ein Tagesmenü
(menú del día) zu bestellen. Der Preis
für ein Tagesmenü - inklusive Vorspei-
se (primer plato), Hauptspeise (segun-
do plato) und Nachspeise (postre) so-
wie Wein (vino), Brot (pan) und Steu-
eraufschlag (IVA) - beginnt bei etwa
8-9 . Aber Vorsicht: Tagesmenüs
dieser Preisklasse gibt es meist nur
montags bis freitags, an Wochenen-
den fallen sie entweder ganz vom
Speiseplan oder sind teurer (menú del
día fin de semana).
Ordern kann man in den Bars auch
Portionen (raciones; z.B. eine Portion
Tintenfisch, meist ein kleines Tellerge-
richt ohne Beilage, dafür mit Brot), hal-
be Portionen (medias raciones), Teller-
gerichte (platos combinados) und be-
legte Brote (bocadillos), wobei unter
den belegten Broten jenes mit Kartof-
felomelette (tortilla de patata) ausge-
laugte Wanderer am schnellsten sättigt
(man bestellt: un bocadillo de tortilla).
Am günstigsten ist es abends, in ei-
nem Chinarestaurant (restaurante
chino) zu speisen. Fritten-, Bratwurst-
und Gyrosbuden wird man so gut wie
nicht finden. Fast-Food-Tempel sind
allerdings auf dem Vormarsch, vor al-
lem an den Stadträndern und oft im
Verbund mit einem Areal aus Kinos
und Großsupermärkten.
 
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