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bracht und zeigt unter anderem Expo-
nate zu Prähistorie (mit Höhlenfun-
den), Fischfang, Mobiliar, Waffen und
Eisenbearbeitung (Museo Vasco, nahe
Plaza Miguel de Unamuno; geöffnet
Di-Sa 11-17, So 11-14 Uhr; auch
Wechselausstellungen; www.euskal-
museoa.org). Gleich um die Ecke liegt
die Plaza de Unamuno, die mit ihrem
Namen und einem kleinen Monument
an den aus Bilbao stammenden und
1936 verstorbenen Philosophen Mi-
guel de Unamuno erinnert.
Vom Baskischen Museum sind es
gerade mal ein paar Gehminütchen
hinüber zu einem Kleinod im großen
Stil: die von Arkaden umzogene Plaza
Nueva, ein im 19. Jh. gestalteter neo-
klassizistischer Platz und ein wirklicher
Treffpunkt von Alt und Jung.
Etwas nördlich versetzt der Plaza
Nueva liegt die Ende des 15. Jh. errich-
tete Kirche San Nicolás (8, mit Skulp-
turen und Schnitzaltar). Während es
von hier aus auf der gleichen Flusssei-
te noch ein gutes Stück weiter zum
Rathaus (6, 19. Jh.) ist, kann man sich
ebensogut wieder dem Fluss und der
Arenal-Brücke zuwenden. Neben die-
ser liegt das 1890 erbaute Theater Ar-
riaga (9). Kreuzt man die Arenal-Brü-
cke, geht es geradeaus automatisch
auf die breite Gran Vía.
Die Flusspromenaden (5) nahe
dem Rathaus sind vorzüglich ausge-
baut worden und schaffen Anbindung
ans Guggenheim-Museum. Zwischen-
durch noch zwei Kunstwerke: die Zu-
bizuri-Brücke (4) von Santiago Cala-
trava und, direkt am Guggenheim-Mu-
seum unterhalb der Puente de la Sal-
Gigantismus am
Río Nervión: das
Museum Guggenheim
Ein gigantisches Wahrzeichen und eine
Hülle aus Titan, Kalkstein und Glas: So prä-
sentiert sich Bilbaos Guggenheim-Museum
für moderne und zeitgenössische Kunst. Im
Tal des Río Nervión, dort, wo vormals Ver-
ladekräne, Lagerhallen und Fabrikschlote
das Bild dominierten, taucht es plötzlich
und unverhofft auf: jenes sonderbare Bau-
werk mit seinen ineinander verschachtelten
Flächen und Formen und seinem silber-
weißen Glanz. Scheint die Sonne (was in
Bilbao nicht immer der Fall ist), sticht der
grelle Widerschein in die Augen. „Metalli-
sche Blume“ nennt der Volksmund das
mächtige, metallverkleidete Dach des Gug-
genheim-Museums. Fürwahr: Wie Blüten-
hüllen streben die asymmetrisch aufge-
fächerten Wände und Türme dem Himmel
über Bilbao entgegen. Im weitläufigen In-
nern erwarten den Besucher wechselnde
Ausstellungen.
Hier der Gigantismus des Guggenheim-
Museums in Zahlen: 24.290 m² Fläche, 19
Ausstellungssäle, 100 Millionen Dollar teu-
er, vier Jahre Bauzeit (von 1993 bis 1997),
5000 Tonnen verbauter Stahl. All dies ist
ein Werk von Frank O. Gehry, dem gebür-
tigen Kanadier und Architektur-Professor
an der Yale-Universität, der 1991 die Jury
aus Vertretern der baskischen Regierung
und der New Yorker Solomon R. Guggen-
heim Foundation mit seinen kühnen Plänen
überzeugt hatte.
Es entstand ein Werk aus Kalkstein, Titan
und Glas, dessen miteinander verbundene
Gebäudeformen sich um ein zentrales Atri-
um gruppieren. Das Dach aus gekrümmten
und vorspringenden Metallformen fügt das
Ganze zur architektonischen Einheit. Zur
Flussseite hin ist das 50 m hohe Atrium ver-
glast. Bei Design- und Bautechnik setzte
Gehry auf das ursprünglich für die Luftfahrt-
industrie entwickelte dreidimensionale
Computerprogramm Catia. Dies eröffnete
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