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Öfteren von ETA-Sympathisanten mit
Graffitis verunziert worden. Der Weg
zum Bosque Pintado zweigt von der
Zufahrt zum Parkplatz der Santima-
miñe-Höhle ab und ist etwa drei Kilo-
meter lang. Man sollte auf die leicht zu
übersehende Beschilderung achten
und am besten zu Fuß gehen. Der
Weg ist allenfalls für geländegängige
Fahrzeuge geeignet und verengt sich
einige hundert Meter vor den bemal-
ten Stämmen zu einem schmalen Pfad.
Der englische Staatsmann Winston
Churchill wertete Jahre später Guerni-
ca als ein „Experiment des Schre-
ckens“, und Hermann Göring sagte
während des Nürnberger Prozesses
aus, man habe die junge deutsche
Luftwaffe erproben und ihr Gelegen-
heit geben wollen, Erfahrungen zu
sammeln ...
Guernica wurde wieder aufgebaut
und zeigt sich heute als geschäftiges,
weitläufiges Städtchen von 16.000 Ein-
wohnern, das nach wie vor seine gro-
ße (symbolische) politische Rolle im
Baskenland spielt. Es nennt sich ciu-
dad de la paz, „Stadt des Friedens“.
Gegründet wurde die Siedlung im
14. Jh., und den Überlieferungen zu-
folge hielten schon im Mittelalter die
Basken ihre Versammlungen unter ei-
ner großen Eiche (roble) ab und fäll-
ten hier ihre gemeinschaftlichen Ent-
scheidungen. Und nach der Eingliede-
rung der Region ins Großreich Kastili-
en legten die spanische Könige ihren
Eid auf die den Basken zugestandenen
Sonderrechte (fueros) ab. All dies fes-
tigte den Ruf von Guernica als der
„heiligen Stadt der Basken“.
Durch die Zerstörungen ist die Stadt
am Río Oka (spanisch: Oca) weitge-
hend ihrer historischen Substanz be-
raubt worden, doch Eichen gibt es
nach wie vor in Guernica: die neue an
der Casa de Juntas (Tagungsort des
Parlaments von Vizcaya) und nahebei
der Stumpf der alten, die in einem klei-
nen Tempel zu sehen ist. Sofern die
Abgeordneten nicht tagen, kann das
mit vielen Wand- und Deckenzeich-
nungen verzierte Parlament besichtigt
Guernica -
die heilige Stadt
der Basken
X/A1
Guernica (baskisch: Gernika) hat trau-
rige Berühmtheit erlangt durch eines
der dunkelsten Kapitel der spanischen
- und deutschen - Geschichte. Zur Un-
terstützung Francos wurde die Stadt
durch einen Luftangriff der deut-
schen Legion Condor am 26. April
1937 dem Erdboden gleichgemacht.
Tief erschüttert von den Gräueln
und dem Tod von rund 2000 Men-
schen schuf Pablo Picasso sein welt-
berühmtes Gemälde „Guernica“ - ei-
ne Mahnung zum Frieden, die heute
im Museum Reina Sofía in Madrid aus-
gestellt ist.
Im Bosque Pintado
 
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